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Nanu – taz jetzt schön?

Die Themen des Tages, die Nachrichtenseite 2, die doppelte Meinung:Was sich genau wo ändert und warum – eine Führung durch die neue taz

Willkommen in der neuen taz. Und keine Angst: Es hat sich zwar einiges verändert, aber natürlich nur zum Besten. Was genau? Zunächst fiel den TestleserInnen natürlich die Optik auf. Tenor: Nanu? Seit wann ist die taz schön? Seit jetzt. Das Erfreuliche ist: Die neue Schönheit der taz steht nicht für sich. Wahre Schönheit kommt ja von Spezial-Dragees oder von innen. Im Falle taz ist sie eine Folge der inhaltlichen Weiterentwicklung. Das ist die Entscheidung, Themen klar zu gewichten. Und zu mischen zwischen kleinen, schnellen, unprätentiösen Seiten – und der inhaltlich und optisch opulenten Aufarbeitung von Themen. Layouter Markus Rasp hat der taz an den richtigen Orten eine formale Strenge gegeben, die ihr auch inhaltlich gut tun wird. Und an den richtigen Orten, das was er „großzügige Formen“ nennt.

Womit wir bei den „themen des tages“ wären. Täglich werden drei bis fünf Ereignisse ganzseitig aufgearbeitet. Heute sind es vier auf den Seiten 3 bis 6. Die Herangehensweise an das Thema ist in der so genannten Kustode (hier: „die neue taz“) oben auf der Seite definiert. Welche Seiten es gibt und wie sie heißen, sehen Sie rechts auf dieser Seite. Aus diesem Pool wird täglich neu gemischt – je nach Ereignischarakter, Nachrichtenlage, Bedarf und Kreativkraft .

Neu auf der Seite 1: Die Themenleiste „themen des tages“, in der kurz informiert wird über die Nachricht – und was die taz daraus macht. Auch neu: „die ...“[*]. Der Missing Link zwischen klassischem Nachrichtenbegriff und dem, worüber Menschen wirklich geredet haben. Zum Beispiel: Warum hassen Frauen Volker Rühe? Streng nachrichtlich – aber mit eigenen Kriterien, was strengnachrichtlich bedeutet.

Die neue Nachrichtenseite 2: Ist der Navigator der Zeitung. Sagt, was wichtig ist in der Welt – aber kein taz-„thema des tages“. Sagt im neuen Inhaltsverzeichnis, was in der taz drin ist. Sagt –wie bisher – „was fehlt“. Die Seite 2 und die Ressortseiten Inland, Wirtschaft und Umwelt, Ausland haben gemäß dem Prinzip des Groß/Klein Nachrichtenleisten. Deren Ziel: in wenigen Worten viel sagen.

Neu auf Umwelt und Wirtschaft: Die Nachrichtenleiste mit dem täglichen „marktplatz“ (ehemals Money Market) und zwei Kurven. Die eine ist immer der DAX, die andere alterniert. Heute wird der Euro über den Verlauf einer Woche betrachtet. Neu ist auch die Rubrik: „zahl der woche“ (immer samstags). Heute ist es die 19. (Warum? Seite 8).

Neu ist die Seitenstruktur: Der politische Teil umfasst stets zwölf Seiten und wird mit zwei Meinungsseiten (intern: „Super-Meinung“) abgeschlossen.

Darauf neu: „die stimme der kritik“ – eine kommentierende Form, bloß anders. Ausgewählte taz-SchreiberInnen sagen zu einem tagesaktuellen Thema, was gesagt werden muss. Premierenautor ist Detlef Kuhlbrodt. Bewerbungen zwecklos. Die Meinung ist jetzt auch der feste Ort für das Portrait, die LeserInnenbriefe und den kommentierenden Beitrag der Fotoredaktion: den „augenblick“.

Der politisch-populärkulturelle Teil der taz beginnt immer mit der Kultur (Seite 13). Dort wird übrigens, so hieß es gestern, „stets alles neu erfunden“.

Neu auf Flimmern und Rauschen: Mehr Platz für kleine TV-Tipps („schneller vorlauf“), samstags Radiotipps und eine Rubrik namens „eject“, die das Thema der Woche analysiert. Die Rubrik „kellers randspur“ ist die Weiterentwicklung von Harald Kellers beliebten „couchpotato’s“.

Zwischen Medien und Leibesübungen erscheinen die traditionellen regelmäßigen taz-Schwerpunkte – und zwar künftig alle einmal pro Woche: Intertaz (Montag), Politisches Buch (Dienstag), Bildung (Mittwoch), Internet (Donnerstag) und Wissenschaft (Freitag).

Dazu kommen: Die Geldanlage-Beratung „reich und glücklich“ (Ressort Wirtschaft und Umwelt) startet am Montag.

Die Literaturseite (Ressort Kultur) startet am Dienstag.

Die Gender-Seite startet heute. Im taz mag.

Es gäbe noch viel zu sagen. Doch zunächst nur noch das, was Professor Bernd Blöbaum als Ergebnis seiner LeserInnenanalysen für die Zukunftstauglichkeit der taz ermittelt hat. „Die Andersartigkeit der taz ständig präsent zu halten, ist eine Daueraufgabe.“ Das ist das Spezielle. Das Grundsätzliche ist: Neue Zeiten erfordern neue Zeitungen. Sie halten die erste in Händen.

PETER UNFRIED

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