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Koch-Weser zieht Kandidatur zurück

BERLIN taz ■ Caio Koch-Weser, der EU-Kandidat für den Chefposten beim Internationalen Währungsfonds (IWF), steht nicht länger für dieses Amt zur Verfügung. In einem Brief an Bundeskanzler Schröder begründete der Staatssekretär im Finanzministerium seinen Rückzug damit, dass er „einem besseren Verständnis mit den USA nicht im Wege stehen wolle“. Diese hatten den Deutschen vor allem wegen „mangelnder Erfahrung im Krisenmanagement“ nicht akzeptiert.

Unterdessen scheint der Bundeskanzler weiterhin fest entschlossen, auf dem IWF-Posten einen Deutschen durchzuboxen – notfalls auch einen mit dem falschen Parteibuch: Schröders neuer Kandidat, Horst Köhler, ist Präsident der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung in London – und CDU-Mann. Als enger Berater von Helmut Kohl war er maßgeblich an der Aushandlung des Maastrichter Vertrags über die Europäische Währungsunion beteiligt und gilt als Experte der internationalen Finanzpolitik.

Schröder hat sich vorgestern mit dem Präsidenten der EU-Kommission, Romano Prodi, über das weitere Vorgehen bei der Ernennung abgesprochen. Die portugiesische EU-Ratspräsidentschaft hat Schröder ihre Unterstützung bereits zugesagt. Die französische Regierung reagierte hingegen zurückhaltend: Man nehme die mögliche Kandidatur zur Kenntnis.

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