: über den zaun geblickt: ein haus, das laune macht
Es ist unser Nachbar, und jeden Tag staunen wir erneut über seine Pracht: das GSW-Hochhaus in der Kochstraße, die exquisiteste architektonische Schönheit dieser Stadt. Merkwürdigerweise sieht ja während der Bauphase jedes Haus gut aus. Der rohe Beton und die nackten Stahlträger wecken die kühnsten Hoffnungen. Doch die Enttäuschung folgt auf dem Fuße. Die Fassade wird verkleidet, und aus ist der Traum.
Beim Hochhaus in der Kochstraße war das schon einmal ganz anders. Da glaubte man ausgerechnet bei der Fertigstellung zu träumen. Was tun die denn da?! Ungefähr so lautete der schockierte Ausruf, als die ersten farbigen Lichtblenden an dem schlanken, doch mächtigen Glaskörper auftauchten. „Die“ sind übrigens der 45-jährige Architekturprofessor Matthias Sauerbruch, ein Enkel des berühmten Chirurgen, und seine drei Jahre jüngere englische Frau Louisa Hutton, beide Dozenten an der berühmten Londoner Architectural Association.
Jetzt legt das Haus mit dem flotten Dachflügel jeden Tag ein anderes Make-up auf, aus den herrlichsten Rottönen, vom Morgendämmerungsrosa bis zum Abendglutrot. Das Rot flammt über einem tiefschwarzen Sockel auf, der die interessantesten Durchblicke gewährt. Geht man um das Haus herum, das im Rücken auch noch das alte GSW-Haus hat, glaubt man, die ganze Anlage sei beweglich, drehe sich. Denn jede neue Blickachse führt die vorherige auf wundersame Weise mit sich.
Aber am herrlichsten ist die Stadtvision in Technicolor, die man vom taz-Haus aus hat. Breitwand steht das Haus da und man freut sich einfach an seinem Anblick. Wann ist einem das zuletzt schon mal mit einem Berliner Neubau passiert? BRIGITTE WERNEBURG
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