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Kein Wunsch-Punsch

■ Franz Gerber sagt beim FC St. Pauli als Nachfolger von Trainer Reimann ab

Es hätte auch verwundert, wenn beim FC St. Pauli mal etwas sofort geklappt hätte: Auf der Suche nach einem neuen Trainer hat sich der Fußball-Zweitligist einen ersten Korb eingefangen. Der Wunschkandidat Franz Gerber steht jedenfalls zunächst nicht zur Verfügung. Einen Tag nach der Trennung von Willi Reimann verzichtete er auf einen Wechsel zum Millerntor-Club. Nach Gerbers Absage deutet vieles auf die Billiglösung hin, dass As-sistenztrainer Dietmar Demuth und Amateurcoach Joachim Philipkowski nach dem Zweitliga-Heimspiel gegen Waldhof Mannheim morgen Abend befördert werden sollen. Ob die zwei früheren St.Pauli-Profis die Kompetenz haben, den Verein vor dem Abstieg zu retten, wird jedoch auch innerhalb des Vereins bezweifelt.

„Gerber war unser Favorit. Wir hätten es gerne gesehen, wenn er gekommen wäre“, erklärte St.-Pauli-Vizepräsident Reenald Koch klipp und klar über den Ex-Trainer und Manager von Hannover 96, dessen Sohn Fabian zum Pauli-Spielerkader zählt. „Das ist“, gab Koch zu, „unglücklich gelaufen. Gespräche über Alternativen laufen jedoch weiter.“

Trotzdem scheint Gerber, der seine Absage mit „Zeitproblemen“ begründete, noch nicht ganz aus dem Rennen. Er sei sehr daran interessiert, das Traineramt bei St. Pauli zu übernehmen – „aber erst zur neuen Saison“. Die von der Chefetage angedachte, aber noch nicht abgesegnete Lösung mit Demuth und Philipkowski könnte da-rauf hindeuten.

Unterdessen prophezeite Ex-Trainer Reimann dem Club eine düstere Zukunft: „Mit dem neuen Sparhaushalt gibt es sportlich keine Perspektive.“ taz

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