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Wärme erzeugt mehr Jungen

Ein mildes Klima begünstigt die Zeugung von Jungen. Die Zahl der Neugeborenen männlichen Geschlechts schießt auch dann hoch, wenn neun Monate zuvor die Temperaturen in einer eher kühlen Klimazone gestiegen waren. Dadurch kommen in südlichen Breitengraden vergleichsweise „weitaus mehr“ Jungen zur Welt als im Norden Europas. Das deckt eine im Journal of Epidemiology and Community Health veröffentlichte epidemiologische Studie auf, die das Geschlecht von Neugeborenen europaweit zwischen 1990 und 1995 ermittelte. Die Studie wurde von einem Team vom St. Luke's Hospital auf der Mittelmeerinsel Malta durchgeführt. Dabei stellten die Mitarbeiter fest, dass das warme Klima Maltas dem „männlichen“ Samen über Jahrzehnte genug Rückendeckung gegeben hatte, sich im Wettkampf gegen das „schwache Geschlecht“ besonders stark durchzusetzen. Auch in Deutschland werden etwas mehr Jungen geboren als Mädchen. Dieser Trend verstärkt sich nach Auskunft der Forscher in den wärmeren Ländern. Einen ähnlichen Zusammenhang hatte bereits der Zoologe Alexander Lerchl von der Universität Münster gefunden. Er verglich die Geburtsdaten zwischen 1946 und 1995 mit den jeweiligen Temperaturdaten in Deutschland. dpa

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