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Green Card nur erster Schritt

Berlin will Fachkräftemangel mit eigener Strategie beheben. Gestern traf sich eine Expertenrunde

Das Land Berlin will den Fachkräftemangel in der Computerbranche mit einer eigenen Strategie beheben. Kurzfristig soll Abhilfe mit mehr Arbeitsgenehmigungen für hoch qualifizierte und erfahrene ausländische Experten geschaffen werden. Parallel dazu sollen neue Qualifizierungswege gegangen werden. Das ist das Ergebnis des gestrigen Treffens von Wirtschaftssenator Wolfgang Branoner (CDU) mit Vertretern des Landesarbeitsamtes, der Universitäten, der Industrie- und Handelskammer (IHK) sowie und von High-Tech-Firmen. Zwar müsse auch Berlin entsprechende bundesweite gesetzliche Regelungen abwarten. Es gebe aber genügend Spielraum auf Landesebene, hieß es. Der aktuelle Bedarf an Fachkräften wird auf 3.500 bis 4.000 veranschlagt. Dies habe eine Umfrage der IHK Ende letzten Jahres ergeben. Branoner erklärte, bisher gebe es keine ausreichende Kommunikation zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Arbeitsämtern. Er verwies zugleich auf Projekte und Initiativen, die einen Teil der benötigten Qualifizierung übernehmen können. Eine Green Card sei nicht die alleinige Lösung, sondern ein erster Schritt, sagte Branoner. Der Mangel an qualifiziertem Personal, der deutschlandweit auf 75.000 bis 100.000 Personen geschätzt werde, sei immer mehr eine Wachstumsfalle für einheimische Unternehmen. „Wenn wir keine schlüssigen Antworten finden, gehen die Unternehmen mit Aufträgen ins Ausland.“ dpa

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