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Soundcheck

Gehört: Such A Surge in der Markthalle. Kult oder Krach: Wo sie auftreten, bleibt kein Hemd trocken und kein Ohrstöpsel ungenutzt. Freitag Abend tobten die fünf Braunschweiger in der ausverkauften Markthalle.

Mit ihrem gradlinigen Cross-over aus Metal, HipHop und Noise setzten Such A Surge einst Zeichen: Laut, aggressiv und mehrsprachig beschworen sie den Kampf „Gegen den Strom“. Seit der 98er-Hymne „Jetzt ist gut“ gelten sie als chartskompatibel und Viva-tauglich. Ihren aktuellen Hit „Chaos“ schrieben sie denn auch trendgemäß mit Unterstützung des Hamburger Rap-Rüpels Ferris MC. Der Lokalmatador ließ sich am Freitag entschuldigen – trotzdem gaben Such A Surge das Lied zum Besten: „Wir sind das Chaos“, posaunten sie großspurig, doch das wollte ihnen niemand so recht glauben. Zum Stage-Diven mussten sich die Fans der Reihe nach anstellen, und auch die Bühnenshow wirkte erschreckend einstudiert („Jetzt hab' ich wieder die verdammte Playlist vergessen – was kommt'n als nächstes?“). Dazu eine geschickte Mischung aus alten und neuen Stücken und ein paar wenig orginelle Sprüche („Ich muß euch ganz ehrlich sagen: Die heißesten Konzerte gibts immer hier in Hamburg...“). Man merkt, dass Such A Surge schon seit acht Jahren im Geschäft sind – von Chaos keine Spur.

Trotzdem oder gerade deshalb geriet der Auftritt zum Erlebnis, das postpubertäre, größtenteils männliche Publikum durfte sich verausgaben. „Klänge, die einen gut drauf bringen“, wollten Rapper Olli und seine Mannen abliefern – das ist ihnen zweifellos gelungen. Sebastian Leber

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