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Familienvater vor Abschiebung

■ Der Landkreis Osterholz demonstriert Härte

An der drohenden Abschiebung verzweifelte der 26-jährige kurdische Familienvater Halil K. offenbar am Wochenende in Abschiebehaft. Mit einem Rasierer und möglicherweise Tabletten verletzte er sich. Ges-tern kehrte er aus dem Zentralkrankenhaus Ost zurück in Haft. Morgen erwartet der Vater eines neunmonatigen und eines vierjährigen Kindes die Abschiebung in die Türkei.

Daran hat der zuständige Landkreis Os-terholz bislang keinen Zweifel gelassen. Die Mutter der Kinder, die nach islamischem Recht mit K. als verheiratet gilt und seit zehn Jahren in Bremen lebt, setzt sich mit dem Internationalen Menschenrechtsverein für eine Duldung des Mannes ein. „Ich will, dass meine Kinder einen Vater haben“, sagt die 24-Jährige. Man habe sich nach früheren Streitigkeiten wieder versöhnt.

Für die standesamtliche Heirat fehle dem Paar nur die Ledigkeitsbescheinigung des Mannes, bestätigt Anwalt Detlef Drievers. Das Dokument, das zum letzten Standesamtstermin 1999 vorlag, gilt inzwischen als verjährt. Damals war die Hochzeit geplatzt, als die Behörde eine Scheinehe vermutete und das Ausländeramt eine Abschiebung vor der Trauung wollte. Eine Klage vor dem Bremer Verwaltungsgericht, die Abschiebung mit Blick auf Heiratsabsichten aufzuschieben, scheiterte kürzlich – „weil man Hochzeitstermine nur bekommt, wenn alle Papiere vorliegen“, so Carola Prass vom Menschenrechtsverein. taz

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