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Mit Erfolg gewehrt

Belegschaft rettet mit Internet-Protest 130 Jobs

BERLIN taz ■ Mit moderner Gegenwehr an der Börse und im Internet hat die Belegschaft der Stuttgarter Anlagenbaufirma Eckardt 130 Arbeitsplätze gerettet. Der Konzern Invensys (London), dem Eckardt gehört, wollte die Entwicklung und Produktion größenteils einstellen. Nun hat der Invensys-Vorstand zugesichert, dass 130 von 180 Jobs erhalten bleiben.

Der Umschwung kam, als die Belegschaft zur Aufsichtsratsitzung nach Hamburg fuhr und dem Vorstand ein eigenes Überlebenskonzept präsentierte. Der Druck der vergangenen Wochen hatte ein Übriges getan. Gewerkschafter und Betriebsrat hatten an der Stuttgarter Börse die aus ihrer Sicht verfehlte Geschäftspolitik des Konzerns angeprangert. Sie wollten damit den guten Ruf der Invensys-Aktie schädigen.

Außerdem hatten UnterstützerInnen der Belegschaft mehrere Tage lang die interne Konzern-Kommunikation mit elektronischer Post teilweise blockiert. Vorstände und Vertriebsabteilungen konnten E-Mails nur unter erheblichen Schwierigkeiten abschicken. „Das anarchistische Datennetz schlägt zurück“, sagte Betriebsratsvorsitzender Martin Schwarz-Kocher.

Nach seinen Angaben hat der Invensys-Vorstand nun zugesichert, dass alle Geräte für die Füllstandsmessung in Chemie-Anlagen in Zukunft in Stuttgrat entwickelt und hergestellt werden.

Invensys erwirtschaftet mit 100.000 Leuten weltweit rund 22 Milliarden Mark. koch

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