: Asylgrund anerkannt
Kozo Okamoto, Mitglied der Japanischen Roten Armee, wurde am Dienstag in Beirut aus der Haft entlassen
BERLIN ap/taz ■ Libanon hat zum ersten Mal einem Flüchtling politisches Asyl zuerkannt. Der japanische Terrorist Kozo Okamoto ist am Dienstagabend in der libanesischen Hauptstadt freigelassen und von seinen Unterstützern an einen aus Sicherheitsgründen unbekannten Ort gebracht worden.
Okamoto ist der einzige Überlebende eines Kommandos, das 1972 ein Massaker auf dem Flughafen von Tel Aviv anrichtete. „Er hat persönlich am Widerstand gegen Israel teilgenommen, wir stehen in seiner Schuld. Deshalb gewähren wir Kozo Okamoto politisches Asyl“, erklärte am Dienstag der Direktor der Beiruter Sicherheitsbehörde, Sûreté Genérale, General Jamil Sayed.
Gleichzeitig warf Sayed den jordanischen Behörden vor, sie hätten Libanon hintergangen. Am Wochenende waren vier weitere Ex-Mitglieder der JRA, die ebenfalls politisches Asyl begehrten, nach Jordanien abgeschoben worden. Noch auf dem Flughafen von Amman waren die vier von japanischen Diplomaten in die nächste Maschine nach Tokio geschleppt worden. pe
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