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Mauer durchquert Lüders-Haus

Mit einem Mahnmal soll an die Teilung Deutschlands erinnert werden. Aktionskünstler entwarf Konzept

Das Marie-Elisabeth-Lüders-Haus des Deutschen Bundestages im Parlamentsviertel soll von einem Mauermahnmal durchzogen werden. Über das endgültige Konzept für das Projekt hatte die Baukommission kürzlich entschieden. Mit dem Mauermahnmal soll an die Spaltung des Landes erinnert werden, sagte Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) gestern. An dieser Stelle werde tatsächlich über die ehemalige Mauer hinweg gebaut, betonte der Vorsitzende der Baukommisson, Dietmar Kansy (CDU). Dort sei es eine Pflicht, an die Teilung zu erinnern. Dabei stehe die „Dokumentation des Grauens“ und nicht die künstlerische Gestaltung im Mittelpunkt.

Das Mahnmal besteht aus zwei Mauern, die aus Originalelementen zusammengefügt werden und nur wenige Meter vom ursprünglichen Grenzverlauf abweichen. Das südliche, 22 Meter lange Teilstück beginnt an der Glasfassade des künftigen Bibliotheksturms des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses und durchschneidet diesen. Auf den 15 Mauerteilen werden jeweils die Jahreszahlen von 1961 bis 1989 stehen und darunter die Zahl der getöteten Mauerflüchtlinge. Das nördliche Stück des Mahnmals setzt nach einer Unterbrechung von etwa zehn Metern den südlichen Abschnitt in gleicher Linie fort. Dieses 21 Meter lange Stück wird in einem Graben geführt, so dass es nur wenige Meter den Hofboden überragen und eher von oben zu betrachten sein wird.

Die Mauerelemente waren vor ihrer Aufstellung vom Aktionskünstler Ben Wargin verwahrt und von Graffiti gereinigt worden. Das Konzept des Mauermahnmals basiert ebenfalls auf den Ideen Wargins und des Architekten Stefan Braunfels. Im Lüders-Haus soll ab 2001 die zentrale Parlamentsbibliothek untergebracht werden. adn

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