: Was wird aus dem TÜV-Gelände?
■ Baufirmen und Wirtschaftsbehörde debattierten auf einem „Fachtag“ über die Zukunft des TÜV-Geländes
Am Dienstag hat ein „Fachtag“, organisiert vom Ortsamt Mitte, über die Zukunft des TÜV-Geländes stattgefunden. Interessierte Baufirmen wie die Gewoba, die Bremische und Peter Riggers haben mögliche Nutzungsvarianten vorgestellt; im Mittelpunkt standen „moderne“ Wohn-Nutzungen, die verträglich sind mit Büro-Nutzungen. Im Hintergrund stand die Frage, ob die Prüfstrecke des TÜV nicht die hochwertige Nutzung des Geländes eher behindert. Der TÜV hat bis zum Jahre 2014 einen Pachtvertrag mit der Stadt über das Gelände. (vgl. taz 27.3.)
Zu seinen Eindrücken von dem Fachtag fragten wir Frank Hillmann, Mitarbeiter im Referat für Gewerbeentwicklung beim Wirtschaftssenator.
taz: Bei dem Fachtag über das TÜV-Gelände wurden von den Baufirmen Konzepte vorgestellt, die sich nicht ganz mit der derzeitigen Nutzung auf dem TÜV-Gelände vertragen.
Frank Hillmann: Es gab drei Ideen-Geber, die ihre Konzepte vorgeschlagen haben mit einer Mischung von Wohnen und Arbeiten. Diese Konzepte haben die Schwerpunkte unterschiedlich gesetzt, die einen mehr Richtung Wohnen, die anderen mehr Richtung Arbeiten. Und sie sahen unterschiedlichen Umgang mit dem Bestand vor Ort vor, das betrifft erhaltenswerte Gebäude wie den Umgang mit der TÜV-Nutzung.
Die Gewoba wie auch die Bremische sagen: Wenn man das Gelände sehr hochwertig nutzen will, dann stört die TÜV-Prüfstrecke auf Dauer. Das Element „Arbeiten“ soll auf Büro-Nutzung konzentriert werden.
Ja. Die Gewoba kann sich eine starke Durchmischung des Gebietes vorstellen, die Bremische mehr eine Trennung: Wohnen im nördlichen Bereich, Mischnutzung mit Schwerpunkt Arbeiten mehr im Süden. In dem Zusammenhang passte die KFZ-Prüfanlage nicht mehr ins Konzept. Der TÜV macht da aber auch anderes. Es gibt in dem Verwaltungsgebäude umfangreiche Dienstleistungs-Nutzungen.
Die sollen aber in den Technologiepark umziehen...
Das ist so nicht richtig. Der TÜV hat zusätzlichen Raumbedarf und dafür im Technologiepark Flächen angemietet, weil die Perspektiven an dem bisherigen Ort begrenzt sind. Die Verträge laufen da in 14 Jahren aus.
Der TÜV besteht aber für die Prüfstrecke nicht auf dem bisherigen Ort für die nächsten 14 Jahre.
Da besteht bestimmt Gesprächsbereitschaft, wenn adäquate Ersatzstandorte angeboten werden.
Das Bremer Wirtschaftsressort setzt an diesem Standort nicht vorrangig auf zusätzliche Gewerbefläche?
Wir haben gestern deutlich gemacht, dass wir den TÜV als hochwertigen Arbeitgeber mit seinen Dienstleistungen dort stützen wollen. Der TÜV kann sich vorstellen, die Dienstleistungen, die derzeit in dem Technologiepark stattfinden, hier an den alten Standort zu ziehen. Das kann eine gute Ankerfunktion für den Ort sein. Die Prüfstrecke ist durch den KFZ-Verkehr dagegen stark störend, auch weil man große Stellflächen für die PKWs braucht. Das sieht der TÜV auch so. Das wäre auch eine andere Nutzung als etwa die durch eine Auto-Erlebnis-Welt ...
Wie geht es jetzt weiter?
Der Beirat wird sich voraussichtlich im Mai im Rahmen des Bauleitplanverfahrens artikulieren.
Der Senat berücksichtigt normalerweise Beirats-Wünsche bei seinen Entscheidungen weniger.
In das Bauleitplanverfahren fließt die Auffassung des Beirats ein wie alle anderen Faktoren.
Fragen: K.W.
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