: Commerzbank fusioniert nicht
Rekordgewinn für 2000 erwartet. Direktbank-Tochter soll an die Börse
FRANKFURT taz ■ Commerzbankboss Martin Kohlhausen will sich mit seinem Institut weiter alleine durchschlagen. Ganz im Gegensatz zur Deutschen Bank und Dresdner Bank, die unlängst ihre bevorstehende Fusion bekannt gaben. Dass die Commerzbank als der Übernahmekandidat Nr. 1 in Europa gehandelt werde, sei für ihn „nicht nachvollziehbar“, sagte Kohlhausen gestern bei der Vorstellung der Bilanz 1999 – „alles pauschale Unterstellungen.“
Tatsächlich steht die Commerzbank nach dem Rekordjahr 1999 schon wieder vor einem Ertragssprung. Der Aktienboom in Deutschland bescherte der drittgrößten Bank im Lande in den ersten beiden Monaten des Jahres 2000 einen Vorsteuergewinn von 327 Millionen Euro; vierzig Prozent mehr als im Januar und im Februar des vergangenen Jahres erwirtschaftet wurde. Ein mehr als gutes Argument für die Eigenständigkeit der Bank auch im Zeitalter der „Fusionitis“, meint Kohlhausen. Und gegen den Trend beim Giganten der Branche setzt Kohlhausen auch weiter auf ein dichtes Netz eigener Filialen. Dabei will die Commerzbank mit europäischen Banken gleicher Größenordung kooperieren – nicht mit ihnen fusionieren.
Demnächst will die Commerzbank 45 Prozent ihrer Direktbank-Tochter Comdirekt an die Börse bringen.
Die Deutsche Bank vermeldete gestern die Unterzeichung einer Absichtserklärung über eine weitreichende Zusammenarbeit mit der National Discount Brokers Group (NDB, USA) im E-Commerce- und Finanzgeschäft. Das Online-Brokerage-Geschäft wird global zügig ausgebaut. NDB ist in den Staaten eines der führenden Unternehmen im Internet-Aktienhandel. kpk
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