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Kohl sorgt für Unmut

SPD kritisiert Diepgen wegen geplanter Ehrung. Derweil traf der Altkanzler im Adlon Henry Kissinger

In der SPD herrscht Unmut über die vom Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) geplante Ehrung für Helmut Kohl (CDU) zu dessen 70. Geburtstag. Der Altbundeskanzler ist Ehrenbürger von Berlin. Der SPD-Fraktionschef Klaus Wowereit legte Diepgen nahe, auf die Veranstaltung zu verzichten. „Solange Helmut Kohl sein Ehrenwort über die Gesetze dieses Landes stellt, ist für Festakte wenig Anlass“, sagte er.

Senatssprecher Michael-Andreas Butz bestätigte einen für Kohl geplanten Empfang. Der Altkanzler habe bereits zugesagt, die Einzelheiten und der Termin seien noch nicht besprochen. Die Verdienste Kohls für die deutsche Einheit stünden außer Frage, und es sei selbstverständlich, dass die Stadt ihren Ehrenbürger zum 70. Geburtstag ehre.

Die Bundes-CDU hatte wegen der Spendenaffäre von Feierlichkeiten für den Altkanzler abgesehen. Ein geplanter Geburtstagsempfang in Kohls Heimatstadt Ludwigshafen wurde nach Angaben der rheinland-pfälzischen CDU abgesagt.

Unter dem Beifall Neugieriger ist Altkanzler Helmut Kohl unterdessen im Hotel Adlon eingetroffen und auf dem roten Teppich vor dem Gebäude vom ehemaligen US-Außenminister Henry Kissinger begrüßt worden. Kohl folgte nach Angaben seines Büros einer Einladung des Friedensnobelpreisträgers zu einem privaten Essen. Über die Gespräche bei dem etwa zweistündigen Treffen wurde nichts mitgeteilt. Kissinger nahm an einem Kongress teil. Ein geplanter Besuch Kissingers bei Bundespräsident Johannes Rau am Vormittag war geplatzt, weil Rau sich bei einem häuslichen Unfall verletzt hatte. ap, dpa

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