„Liebe taz...“ Off-Theater auch bei Schnürschuh

Betr.: „Ein Ehrenwort“, taz vom 30.3. und „Welcher Teufel reitet Schnürschuh?“, taz vom 31.3.

Ich bin in der taz völlig falsch zitiert worden. Ich habe natürlich nicht gesagt, dass das Concordia wegen der Mietkosten eingespart werden solle. Sondern ich habe in einem Vergleich die Kulturpolitik kritisiert, die dem Jungen Theater wegen der Mietkosten die eigene Spielstätte wegnimmt, während im staatlichen Theaterbereich die Mietkosten kein Argument für Schließungen sind. Hieraus zu schließen, ich hätte Einsparvorschläge für das Concordia gemacht, ist eine völlige Verdrehung meiner Aussage.

Wenn ich so was in der taz lesen muss, kann ich die wütende Reaktion von Carsten Werner durchaus verstehen. Ich kann auch verstehen, wenn er glaubt, wir vom Schnürschuh-Theater hätten uns zu einer dämlichen Entsolidarisierung der Kulturszene hinreißen lassen.

Auf seinen Leserbrief kann ich jedoch nur noch entgegnen, dass es mich schon lange ärgert, dass Cars- ten Werner im Namen des Jungen Theaters den Begriff „Off-Theater“ offenbar gepachtet hat. Das Junge Theater war nie der einzige Ort für professionelles „Off-Theater“ in Bremen. Das Schnürschuh-Theater ist keineswegs gegen „experimentelle Performing Arts“, noch halten wir die letzten Nischen hierfür für überflüssig. Auch im Schnürschuh-Theaterhaus können solche Theatergruppen aufführen, wenn sie denn wollen, auch könnte man hierfür spezielle Aufführungsreihen einrichten. Reinhard Lippelt, Schnürschuh-Theater