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Weltgrößter Geldsack platzt

Die größte Bank der Welt wird nicht noch größer. Die Dresdner Bank lässt überraschend die Verhandlungen mit der Deutschen Bank platzen. Auch die Allianz-Versicherung geht leer aus

BERLIN rtr/taz ■ Die geplante Fusion von Deutscher und Dresdner Bank zur größten Bank der Welt ist geplatzt. Völlig überraschend brach die Dresdner Bank gestern die Fusionsverhandlungen ab. Sie wollte dem Druck der Deutschen Bank nicht nachgeben, die Investmentbank Dresdner Kleinwort Benson ganz oder in Teilen zu verkaufen.

„Die Deutsche Bank hat durch ihr Verhalten der geplanten Fusion die Vertrauensbasis entzogen“, hieß es in einer Mitteilung der Dresdner Bank. Der Vorstandssprecher der Deutschen Bank, Rolf Breuer, nannte die Entscheidung daher „folgerichtig“.

Weiter hieß es, der Beschluss des Vorstandes sei einstimmig gefallen. Ein Zusammenschluss zu Lasten der Dresdner Bank könne nicht im Interesse der Aktionäre, Kunden und Mitarbeiter liegen. Breuer erklärte am Nachmittag die Verhandlungen mit der Allianz ebenfalls für gegenstandslos. Die Dresdner Bank werde nicht nach einem neuen Fusionspartner Ausschau halten. Die Bank sei nicht unter Handlungsdruck. Im Vorstand habe es wegen der gescheiterten Fusion keine Rücktritte gegeben.

Erst vor knapp einem Monat hatten die beiden Banken ihre geplante Fusion bekannt gegeben. Die neue Bank sollte Deutsche Bank AG heißen und die grüne Farbe des Logos der Dresdner Bank tragen. Die Deutsche Bank wollte im Zuge der Fusion unter anderem ihr Versicherungsgeschäft und die Fondstochter DWS an die Allianz verkaufen. Zudem wollten die Banken ihr Privatkundengeschäft in die Bank 24 zusammenführen, an der wiederum die Allianz einen wesentlichen Anteil halten sollte.

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