piwik no script img

der netzhautsimulator

Schnittstelle zwischen Mensch und Computer

Der unter der Leitung von Rolf Eckmiller an der Bonner Universität entwickelte Epiret-Netzhautstimulator ist eine weiche Mikrokontaktfolie aus Silizium, die nahe der Nervenzellschicht der kranken Netzhaut eingesetzt wird. Über hundert Kontakte stimuliert er die noch intakte Nervenzellen, die die Reize über den Sehnerven an das Gehirn weiterleiten.

Die Folie auf die Netzhaut zu bringen ist nicht ganz einfach. Vorher muss der Glaskörper des Auges entfernt werden – eine gallertartige Substanz zwischen Linse und Netzhaut. Hierzu saugt der Chirurg das Gel durch eine winzige Öffnung in der Augenhornhaut ab und füllt den frei werdenden Raum mit etwas auf, das der natürlichen Augeninnenflüssigkeit ähnelt. Um den ungestörten Kontakt zwischen Elektroden und Netzhautoberfläche zu garantieren, muss die Folie mit einer Genauigkeit von einem Hundertstel Millimeter auf der Netzhaut platziert werden und darf sich im Verlauf des gesamten Lebens nicht über diese Größenordnung hinaus verschieben. Dies kann durch Bioklebstoff und winzige Mikronägel erreicht werden.

Eine weitere Schwierigkeit ist die Abstoßungsreaktion. Weil die Mikrokontaktfolie etwas Körperfremdes ist, lässt sich eine Immunantwort gegen sie nicht ganz vermeiden. Man kann sie jedoch gering halten, wenn man die Folie mit Biomolekülen beschichtet.

Claudia Borchard-Tuch

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen