: Auch Strauß kam in den Reißwolf
BERLIN ap ■ Auch Edmund Stoiber hat im Frühjahr 1990 Stasi-Akten vernichten lassen. Im Reißwolf des damaligen bayerischen Innenministers verschwand unter anderem Material über Franz Josef Strauß. Das Innenministerium teilte am Wochenende mit, die Unterlagen seien vor der Beseitigung nicht ausgewertet worden. Die Münchner Nachrichtenillustrierte Focus will indes wissen, was die Strauß-Akte enthielt: umfangreiche Berichte über Geldgeschäfte, Politintrigen und das Privatleben des langjährigen CSU-Vorsitzenden. Das bayerische Innenministerium gab inzwischen die Verantwortung für die Reißwolfaktion an die ehemalige Kohl-Regierung weiter: Stoiber habe 1990 als Innenminister nur einen Beschluss des Bundeskabinetts ausgeführt. Gleichzeitig verteidigte Innenminister Günther Beckstein (CSU) die Vernichtung der Strauß-Akte. Auch zehn Jahre später halte er diese Entscheidung für die allein richtige.
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