: Die Bremer Kinotaz ... ... alle Filme, alle Termine
A
Absolute Giganten Deutschland 1999, R: Sebastian Schipper, D: Frank Giering, Florian Lukas.
„Der Einbruch märchenhaften Musical-Glamours in eine ansonsten eher triste Welt aus Hochhausbeton und Absturz-Kneipen ist in diesem Film so etwas wie die Erfüllug der allerwildesten Träume. Mit solcher Behauptungskraft und viel umwerfendem Charme hat lange kein deutscher Film mehr Musicalträume und reales Leben versöhnt.“ (Der Spiegel) City
Alles über meine Mutter Spanien/Frankreich 1999, R: Pedro Almodòvar, D: Cecilia Roth, Parisa Paredes
„Transen am Rande des Nervenzusammenbruchs – in dem liebenswert-skurillen Melodram spielen nur Männer eine Rolle, die einen Busen haben. Eine Frau sucht nach dem Unfalltod ihres Sohnes den Vater des Kindes. Sie findet ihn in der Transvestiten-Szene von Barcelona; Mittlerweile hat er größere Brüste als sie. Der spanische Regisseur Pedro Almodóvar beschreibt das Zusammentreffen seiner Gestalten mit Witz, Sentimentalität und vor allem viel Respekt.“ (Der Spiegel) Cinema, City
American Beauty USA 1999, R: Sam Mendes, D. Kevin Spacey, Annette Bening, Thora Birch
„American Beauty“ ist eine Komödie, weil wir über die Absurdität der Probleme des Helden lachen, und eine Tragödie, weil wir uns mit seinem Scheitern identifizieren können. Der Film handelt von einem Mann und seiner Angst, alt zu werden, die Hoffnung auf wahre Liebe zu verlieren, und von denen, die ihn am besten kennen, nicht respektiert zu werden. Lester Burnham wird von seiner Tochter nicht geliebt, von seiner Frau ignoriert und ist an seiner Arbeitsstelle überflüssig. „Ich werde im Laufe dieses Jahres sterben“, erzählt er uns in den beinahe ersten Worten des Films. „Im Grunde bin ich jetzt schon tot.“ Der Film erzählt die Geschichte seiner Rebellion. (Roger Ebert) CinemaxX, CineStar, Ziegelhof-Kino (Ol)
American Pie USA 1999, R. Paul Weitz, D: Jason Biggs, Tara Reid
„Worum geht es in der High School, wenn gerade mal kein Massenmörder umgeht? Um Sex und den Abschlussball natürlich, in dieser Reihenfolge. Kandidat für die absurdeste Sexszene des Jahres: der Geschlechtsverkehr mit dem Apfelkuchen. Sehr absurd.“ (Der Spiegel) UT-Kino
Anatomie Deutschland 1999, R: Stefan Ruzowitzky, D: Franka Potente, Benno Fürmann, Anna Loos
„Anatomie klingt zwar ein wenig wie Monotonie, doch Stefan Rutowitzky gelungener Horrorthriller könnte das deutsche Pendant zu dänischen „Nachtwache“ werden: erfolgreicher Horror aus heimischer Herstellung. Paula (Franka Potente) hat den ersehnten Medizinstudienplatz in Heidelberg bekommen; hier will sie studieren und sich von nichts ablenken lassen. Ihre mannstolle Zimmergenossin Gretchen (Anna Loos) hat da ganz andere Ideen – bis in der „Anatomie“ Leichen auftauchen.“ CineStar, UT-Kino
An deiner Seite USA 1999, R: Rob Reiner, D: Bruce Willis, Michelle Pfeiffer
„Nach 15 Ehejahren denkt ein Paar an Scheidung und sieht eine günstige Gelegenheit dafür gekommen, als die Kinder im Sommercampurlaub sind. Konventionelle Komödie, die den Konflikt dialogreich vorträgt und ihn letzlich zerredet. Ein flügellahmes Vehikel für die Stars, das die Intelligenz der Zuschauer unterschätzt.“ (film-dienst) CinemaxX, CineStar
Anna und der König USA 1999 R: Andy Tennat, D: Jodie Foster, Chow an Fat
„Kein naturalistischer Ballast trübt in diesem Kostümfilm den Blick auf das exotische siamesische Reich um 1860. Die junge, selbstbewußte Lehrerin Anna aus England ist vom König eingeladen, seine Kinder zu unterrichten. Mit dem Wissen kommt auch aufklärerisches Gedankengut hinter die Palastmauern. Doch der in der Geschichte vorgegebene Konflikt plätschert nur vor sich hin.Vorgeführt wird einem die Pracht nicht mit angeberischer Haltung, sondern in vornehmer Zurückhaltung. Gediegen eben. Auch die Geschichte gibt sich nicht viel anders, das hat dann ein wenig Langeweile zur Folge. (tip) UT-Kino
Die Asche meiner Mutter USA/Großbritannien 1999 R: Allen Parker, D: Emily Watson, Robert Carlyle
Es war wohl die literarische Sensation der letzten Jahre. Der aus Irland stammende Amerikaner Frank McCourt veröffentlichte 1996 seine Kindheitserinnerungen. In „Angelas Ashes“ erzählt er fast ausschließlich davon, wie nass, hungrig und kränkelnd er und seine Geschwister im irischen Limerick aufwuchsen. Das Buch wurde inzwischen in 25 Sprachen übersetzt (ins Deutsche vom begnadeten Harry Rowohlt) und über sechs Millionen Mal verkauft. Natürlich werden nun bei der Verfilmung viele Liebhaber des Buches die Nase rümpfen: weil so vieles fehlt, weil das Drehbuch die besten Szenen und Sprüche aneinandereiht, weil sie es sich ganz anders vorgestellt haben. So ist das immer bei Literaturverfilmungen. Doch die guten unterschieden sich von den gescheiteren dadurch, dass sie die Grundstimmung der Vorlage treffen, was Allen Parker brillant gelungen ist. Es war schon beim Roman ein kleines Wunder, wie McCourt es fertigbrachte, so präziese, bewegend und nicht beschönigend vom alltäglichen Elend zu erzählen, ohne in eine depremierende Sozialreportage abzugleiten. In Parkers Film herrscht die gleiche Mischung aus herzzerreißendem Elend und einem Galgenhumor, der die dramatische Wirkung nicht etwa abschwächt, sondern ihr den entscheidenden Impuls gibt. Parker zeigt das Irland der 30er und 40er Jahre fast durchgängig in verwaschenen Grün-, Blau- und Brauntönen, die alles in eine düster-schwere Atmosphäre tauchen. Bei ihm dringt einem der ewige Regen wirklich in die Knochen. Die ist wohl der feuchteste Film in der Geschichte des Kinos. (hip) Filmstudio, Ziegelhof-Kino (Ol)
B
Der Bär ist los Deutschland/Tschechien 1999, D: Dana Vavrova, D: Janina Vilsmaier, Götz George
„Ein bei seinem Vater in der Großstadt lebendes Mädchen verbringt die Sommerferien bei seiner geschiedenen Mutter in einem Dorf im Böhmerwald. Es verliebt sich in den 15-jährigen Sohn eines Wanderzirkus-Direktors und hilft ihm, seinen entlaufenden Bären zu retten, den sich ein reicher Tourist als Jagdobjekt ausgesucht hat. Dramaturgisch holprig entwickelter Kinderfilm, der durch die Überfrachtung mit Problemen nie zu seinem Rhythmus findet.“ (filmdienst) Schauburg, CinemaxX, CineStar, Casablanca (Ol)
The Beach USA 2000, R: Danny Boyle; D: Tilda Swinton, Leonardo DiCaprio
„Zwischen 'Apocalyse now' und 'Lord of the Flies' pendelnd, funktioniert 'The Beach' letztlich wie eine negative Utopie, die den weiten Weg von der Illusion der Freiheit bis zur Mordlust und zum Untergang geht“ (epd-Film) UT-Kinocenter
Blood Simple - Director's Cut USA 1999, R: Joel & Ethan Coen, D: John Gets, Francis McDormand, Dan Hedaya / Originalfassung ohne Untertitel
„Die Ingredienzen: eine Frau, die mit ihrem Lover durchbrennen will, ihr Gatte, der sie lieber tot als glücklich sieht, ein schmieriger Privatdetektiv, der ein doppeltes Spiel spielt und am Ende selbst der Betrogene ist. Dazu die weite Landschaft von Texas. Das Ergebnis: ein atmosphärisch dichter, zynischer Film noir, in dem jeder jedem misstraut und nichts ist, wie es scheint. Das Debüt der Kultfilmer Joel und Ethan Coen mit der damals noch ebenso unbekannten wie blutjungen Francis McDormand.“ (tip) Kino 46
Boys Don't Cry USA 1999, R: Kimberley Peirce, D: Hilary Swank, Cloe Sevigny
„Zwei der besten schauspielerischen Leistungen des Jahres, von der (oscarprämierten) Hilary Swank und Cloe Sevigny, in der Geschichte eines Mädchens namens Teena Brandon, das sich selber in einen Jungen namens Brandon Teena verwandelte. Keine hippe Wanderung entlang der Geschlechtergrenze, sondern die Kleinstadtgeschichte eines Mädchens (Swank), das sich ihrer Natur gemäß verhielt, die sie selber nur sehr dunkel verstand, und eines anderen Mädchens (Sevigny), das vielleicht mit der Zeit den Verdacht entwickelte, dass da etwas an Brandon nicht ganz stimmte, ihn den gewalttätigen und dumpfen Grobianen des Ortes eindeutig vorzog. Kimberley Peirce's Film hilft uns die Motive hinter der Verfolgung und Ermordung von Schwulen zu verstehen. Verbrechen, die sich aus Ignoranz und geringem Selbstvertrauen speisen, und die oft durch Drogen und Alkokol noch ausgelöst werden.“ (Roger Ebert) Cinema
Buena Vista Social Club USA 1998, R: Wim Wenders, D: Ry Cooder and the Buena Vista Social Club
Ganz zufällig brauchte Ry Cooder vor einigen Jahren in Havanna ein paar kubanische Musiker für eine Plattenaufnahme, entdeckte die alten Hasen, holte sie aus dem Ruhestand zurück, nahm die Platte „Buena Vista Social Club“ mit ihnen auf, und diese wurde überraschend ein großer internationaler Erfolg. (hip) Atlantis
Buffalo 66 USA 1998, R: Vincent Gallo, D: Vincent Gallo, Christina Rici, Anjelica Huston
„Das sehenswerte Regiedebüt des Schauspielers Vincent Gallo ist absurd und melancholisch, inspiriert von Cassavetes, Bunuel, Scorsese und rosarotem Hollywoodkitsch.“ (tip) City
C
Cookies Fortune USA 1999, R: Robert Altman, D: Glen Close, Julianne Moore, Liv Taylor
„Dies ist Robert Altmans sonnigster Film, eine warmherzige Komödie, in der es irgendwie gelingt, vom Tod und einer Mördersuche zu erzählen, und dabei ohne einen wirklichen Schurken auszukommen. Der Film spielt in dem kleinen Südstaaten-Örtchen Holly Springs, wo Altman eine große Besetzung von liebenswerten Charakteren versammelt.“ (Roger Ebert) City
E
Eine pornografische Beziehung Belgien/Frankreich, Luxemburg 1999, R: Frédéric Fonteyne, D: Nathalie Baye, Sergi Lopez
„Spanner seien gewarnt: in diesem Film gibt's keine Pornografie zu sehen. Regisseur Frédéric Fonteyne erzählt von flüchtigen Begegnungen, aufkeimenden Gefühlen und Erinnerungen an eine nicht gelebte Liebe: Eine Kontaktanzeige in einem Sexmagazin, ein Mann und eine Frau treffen sich in einem Cafe. Man kommt schnell zur Sache. Doch dann schleicht sich plötzlich Liebe ins Spiel, leise, zurückhaltend, etwas ungelenk. Fazinierend fächert Fonteyne seine Beziehungsgeschichte auf, die sich nicht so sehr über Worte, sondern über die Blicke, die Gesten, den Ausdruck auf den Gesichtern der Figuren entfaltet. Seine Absicht liegt in der Intensität des Augenblicks - dabei wenig zu zeigen und viel zu sagen.“ (Bremer) Filmstudio, Casablanca (Ol)
Der Einstein des Sex Deutschland/Niederlande 1999, R: Rosa von Praunheim, D: Kai Schuhmann, Ben Becker, Otto Sander, Wolfgang Völz
„Regisseur Rosa von Praunheim erinnert an einen traurigen Skandal - dass nämlich Leben und Wirken eines der wichtigsten Sexualforschers des 20. Jahrhunderts einer größeren Öffentlichkeit unbekannt ist. Mit seinem Institut für Sexualwissenschaft kämpfte Dr. Magnus Hirschfeld im Berlin der 20er Jahre für die wissenschaftliche wie auch gesellschaftliche Gleichbehandlung von hetero-, homo und transsexueller Lieben. In diesem Sinne leistet Praunheims Bio-Pic aufschlussreichen Geschichtsunterricht.“ (tip) Kino 46
Erin Brockovich USA 2000, R: Steven Soderbergh, D: Julia Roberts, Albert Finney
„Bei ihren hartnäckigen Recherchen stößt die Angestellte einer kleinen Anwaltskanzlei auf einen riesigen Umweltskandal. Julia Roberts als freche Titelheldin und Albert Finney als Rechtsanwalt an ihrer Seite geben dabei ein ungleiches, komisches Paar ab, das einen milliardenschweren Konzern in die Knie zwingt. Fernab von sauertöpfischen und moralinsauren Botschaften hat Regissseur Steven Soderbergh diese authentische David-gegen-Goliath-Geschichte inszeniert.“ (tip) CinemaxX, CineStar, UFA-Palast, UT-Kinocenter, Lichtspielhaus (Del), Wall-Kino (Ol), Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)
Erleuchtung garantiert Deutschland 1999, R: Doris Dörrie, D: Uwe Ochsenknecht, Gustav-Peter Wöhler
„Zwei Brüder auf der Suche nach dem inneren Frieden in einem Zen-Kloster in Japan. Doris Dörries auf Digitalvideo gedrehte Komödie wäre im Fernsehen ein Hit. Aber ob man dafür unbedingt ins Kino muss? Die Optik zerrt an den (Seh)Nerven. Lustig ist's dennoch.“ (TV-Spielfilm) City
F
Fight Club USA 1999, R: David Fincher, D: Brad Pitt, Edward Norton
„Immer feste druff: Ein paar Jungs organisieren Prügeleien, um sich selbst wieder zu spüren. Das ist schick fotografiert, Brad Pitt macht mit nacktem Oberkörper eine hervorragende Figur. Der Film hat Kraft, eine morbide Stimmung und eine Idee. Doch Regisseur David Fincher (“Seven“) haut dem Publikum seine kunstgewerblichen Bilder um die Ohren und verstrickt sich in überflüssigen Handlungsfäden. Die wichtigste Regel bei Faustkämpfen hat er nicht kapiert – wissen, wann man aufhören muss.“ (Spiegel) City
Flashback – Mörderische Ferien Deutschland 2000, Michael Karen, D: Valerie Niehaus, Alexandra Neldel
„Norman-Bates-Verschnitt piekst brünftige Teenager in den Alpen mit seiner Sichel. Die Idee, blutjunge TV-Seriendarstellerinnen in einem Serienkiller-Film abmurksen zu lassen, ist ja keine schlechte. Aber hier schauspielern die jungen Dinger so locker drauflos, dass einem schlecht wird. Deutschland braucht Horrorfilme. Aber nicht solche peinlich verklemmten „Scream“-Aufgüsse.“ (tip) Cinemaxx, CineStar, UFA-Palast
Das fünfte Element Frankreich 1997, R: Luc Besson, D: Bruce Willis, Gary Oldman
“Die Außerirdischen in diesem Film sind das Rührenste, was seit E.T. auf der Leinwand zu sehen war. Bessons Film ist ein Märchen, einem Indiana-Jones-Film ähnlicher als Tim Burtons zynischem „Mars Attacks“.“ (taz) City
G
Galaxy Quest USA 1999, R: Dean Parisot, D: Tim Allen, Sigourney Weaver
„Science-Fiction als intergalaktischer Spaß: Eine Truppe abgehalfterter Schauspieler, die Anfang der Achtziger Helden einer TV-Serie waren, ziehen in ihren Weltraum-Uniformen von einem peinlichen Messe-Auftritt zum nächsten. Als Außerirdische die alten TV-Bilder für historische Dokumente halten, entführen sie die Crew und bitten um Hilfe in einem Sternenkrieg. Grandioser Blödsinn.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter, Gloria (Del), Passage (Del), Wall-Kinos (Ol)/Cinestar auch OF
Goldregen Dänemark 1987, R: Soren Kragh-Jacobsen, D: Ricki Rasmussen, Ken Vedsegaard
„Eine Gruppe von Kindern findet die Beute eines Postraubes. Sie wollen das Geld ein paar Tage behalten, um eine mögliche Belohnung zu kassieren, doch dadurch kommen ihnen die Räuber auf die Spur. Eine spannende abenteuerliche Kriminalgeschichte für Kinder von einem der späteren Dogma-Regisseure.“ (Lexikon des internationalen Films)Kino 46
Gottes Werk & Teufels Beitrag USA 1999, R: Lasse Hallström, D: Toby Maguire, Michael Caine
„Die bisher beste Leinwand-Adaption von John Irving liefert der Autor selbst. Dreizehn Jahre arbeitete der Schriftsteller am Drehbuch und fand in Lasse Hallström den idealen Mitstreiter in seiner von warmherziger Lebensklugheit getragenen Geschichte. Der schwedische Regisseur konzentrierte seine unaufdringliche Inszenierung auf die Charaktere. Geschickt verdichtete er die besonders in Amerika hochkontrovers diskutierte Abtreibungsfrage in der Figur des ebenso gütigen wie pragmatischen Dr. Larch. Dieses klassische Epos ist wohl deshalb so gelungen, weil es seine Figuren vielschichtig und mitfühlend zeichnet und ihnen das Recht des Scheiterns zugesteht. Womit es ganz nach dran ist am wirklichen Leben. (Bremer) Gondel, CinemaxX, CineStar, Casablanca (Ol)
The Green Mile USA 1999, R: Frank Darabont, D: Tom Hanks, Michael Clarke Duncan
„Zum dritten Mal nacheinander verfilmt Frank Darabont einen Stoff von Stephen King. So imposant, wie ihm „Verurteilten“ gelang, ging „The Green Mile“ daneben. Drei Stunden lang poliert er die Heiligenscheine seiner Helden: ein Schwarzer (Michael Clarke Duncan) mit übernatürlichen Kräften, der 1935 in des Todestrakt eines Südstaaten-Gefängnisses eingeliefert wird, und sein Wärter (Tom Hanks), dessen Gewissen die Hinrichtung des verkannten Messias nicht verkraftet. Ein Kindergottesdienst mit penetrant hohem Ton.“ (Der Spiegel) CinemaxX, CineStar
Grey Owl USA 1999, R: Sir Richard Attenborough, D: Pierce Brosnan
„Die wahre Geschichte eines Engländers, der 1905 nach Kanada auswanderte, sich dort als Halbindianer ausgab und die Lebensweisen der Indianer annahm. Nicht zuletzt durch die Liebe zu einer Indianerin wandelt sich der Fallensteller zum Umweltschützer und wirbt auf Vortragsreisen und in Büchern für die Erhaltung der Natur. Altmodisch inszenierte Film-Biografie, die der Liebesgeschichte einen allzu breiten Raum einräumt, und sich in gepflegter Langeweile verliert.“ (filmdienst) CineStar, UFA-Palast
H
Hamam – Das türkische Bad Italien/Türkei/Spanien 1997, R: Ferzan Ozpetek, D: Alessandro Gasman, Francesca D–Aloja
„Ein römischer Architekt erbt von seiner Tante ein Hamam, ein türkisches Bad, und fährt, um es zu verkaufen, nach Istanbul. Angezogen von Stimmungen und Menschen, bleibt er und restauriert den Hamam. Seine Frau reist ihm nach und findet ihren Mann verändert vor. Das Erstlingswerk eines italienisch-türkischen Regisseurs weist zwar formale Mängel auf und endet klischeehaft tragisch. Doch es erzählt atmosphärisch dicht von einer Selbstfindung dank Sinnlichkeit und kreativer Langsamkeit orientalischer Lebensweise.“ (Zoom) City
Harte Jungs Deutschland 1999, R: Marc Rothemund, D: Tobias Schenke, Mina Tander, Sissi Perlinger
„Ein Teenie entdeckt den Sex: „Ab heute sind wir zu zweit“, meldet sich da eines Morgens sein bestes Stück. Ein sprechender Schwanz, wie originell. Gab's nicht schon Doris Dörries „Ich und Er“? Doch nicht nur die Grundidee ist alt, die gesamte Machart dieser Klamauk-Komödie erinnert mit ihren dümmlichen Zoten an die Filme eines Mike Krüger. Vom seichten Schwulenwitzchen bis zum Furz-Humor wird nichts ausgespart. Ein Trost immerhin bleibt: Eine schlechtere deutsche Komödie wird's in diesem Jahr kaum geben.“ (Bremer) CinmaxX, CineStar, UFA-Palast, Passage (Del)
Hurricane USA 1999, R: Norman Jewison, D: Denzel Washington, Deborah Unger
„Diese tief bewegenden Filmbiografie eines Boxers, der viele Jahre unschuldig im Gefängnis sass, und die auf einem in den USA berühmten wahren Fall beruht, ist ein komplexe Konstruktion aus Rückblenden und Wechseln der Perspektive : zum Teil Erweckungsgeschichte, Gerichtsdrama, Charakterstudie und Enthüllungsbericht.“ (The Chicago Reader) City
J
Johanna von Orleans USA/Frankreich 1999, R: Luc Besson, D: Milla Joviovich, John Malkovich, Dustin Hoffman
„Auf der einen Seite die Geschichte einer mystisch/spirituellen Erfahrung, auf der anderen Seite ein Film voller alberner Frisuren und Regieeinfälle. Luc Besson ist zweifellos einer der begabtesten, innovativsten und umstrittensten Visionäre des modernen Kinos, und gerade deshalb enttäuscht seine „Johanna“ so. Als Demontage des Nationalheiligtums geht sein Film nicht weit genug, doch zum Popcornkino wie „Das fünfte Element“ taugt er auch nicht viel.“ (TV-Spielfilm) City
K
Kiriku und die Zauberin Frankreich 1998, R: Michel Ocelot
„Gelungene Umsetzung eines westafrikanischen Märchens in einen Zeichentrickfilm: Von den warmen Erdfarben des Dorfes und der Savanne bis zum leuchtenden Grün des Urwaldes.“ (tip) Filmstudio
Knocked Out USA 1999, R: Ron Shelton, D: Woody Harrelson, Antonio Banderas
„Wenn es in Ron Sheltons neuer Sportkomödie eine Botschaft gibt, dann diese: Richtige Männerfreundschaften halten schon mal eine Rauferei aus - selbst wenn sich die Freunde dabei zu Brei schlagen. Wer unbedingt will, kann auch die müde „Boxen ist ein zynisches Geschäft“-Botschaft hineinlesen. Ein Fliegengewicht unter den Boxfilmen: Trotz Top-Besetzung und einiger Dialogtreffer kommt die Satire kaum über die Runden.“ (TV-Spielfilm) CineStar
L
Lang lebe Ned Devine Großbritannien 1998, R: Kirk Jones, D: Ian Bannen, David Kelly
„In einem kleinen Dorf im Süden Irlands stirbt Ned Devine, der Gewinner des großen Lottojackpots, vor Schreck an einem Herzschlag. Doch ist das ein Grund, dass er seinen Gewinn nicht bekommt? Seine Nachbarn fassen den Plan, dem von der Lottogesellschaft entsandten Prüfer einen Gewinner namens Ned Devine zu präsentieren. „Waking Ned Devine“ ist einer dieser raren Filme, bei dem einem endlich wieder bewußt wird, wie schön und herzerfrischend Kino sein kann.“ (TV-Spielfilm) City
M
Magnolia USA 1999, R: Paul Thomas Anderson, D: Julianne Moore, Tom Cruise, Jason Robards
Ein intimer Monumentalfilm, der 179 Minuten lang in verschiedene Lebensdramen ausufert, von denen jede für sich Stoff für einen kleinen Film geboten hätte. Die Methode ist nicht neu: Robert Altman hat sie in „Short Cuts“ zur Vollendung gebracht, und Paul Thomas Anderson („Boogie Nights“) nennt diesen alten Rebellen Hollywoods nicht umsonst einen seiner großen Helden. Auch „Magnolia“ ist eine einzige, monumentale Parallelmontage von verschiedenen Erzählsträngen: ein überschwänglich ehrgeiziger Film, der einem ins Auge springt und kein Risiko scheut. „Magnolia“ spielt im San Fernado Valley, dem globalen größten Zentrum der Entertainmentindustrie. Anderson siedelt seine Dramen in den Kreisen der Showmaster, TV-Produzenten, Wunderkinder und Fernsehgurus an, und so bietet sein Film auch eine Innensicht in diese Welt der professionellen Verführer. Ein Seminar für Möchtegerne-Machos gerät etwa dadurch aus allen Fugen, dass dem Einpeitscher in der Pause vor laufender Kamera seine Lebenslügen aufgetischt werden. Tom Cruise spielt ihn als einen durch und durch widerlichen Menschen. So gut sah man ihn bisher noch nie. (hip) Schauburg, Casablanca (Ol)
Matrix
USA 1999, R: Andy & Lary Wachowski, D: Keanu Reeves, Laurence Fishburne
„Die Story bedient sich bei den Mythen der Filmgeschichte plündert „Alien“ genauso wie „Strange Days“: Die Welt wird von Maschinen beherrscht, die die ahnungslosen Menschen in einer gewaltigen Computersimulation gefangenhalten. Nur eine Rebellenschar um den Anführer Morpheus kämpft gegen die Versklavung. Der Clou des Films sind die mitreißenden Kung-Fu-Choreographien und die sensationellen Special Effects. Nach „Matrix“ werden Action-Filme anders aussehen.“ (Der Spiegel) City
Men in Black / Wild Wild West USA 1997/99, R: Barry Sonnenfeld, D: Will Smith
Treffer und Pleite des Gespanns Sonnenfeld/Smith sind hier nacheinanderweg zusehen. Die Stärken von MiB sind auf unerklärliche Weise in WWW zu peinlichem Größenwahn verkommen. Man kann nur vermuten, dass die beiden durch den großen Erfolg des ersten Films dachten, beim zweiten könnten sie gar nichts mehr falsch machen.“ (hip) CineStar
Message in a Bottle USA 1999, R: Luis Mandokis, D: Kevin Costner, Robin Wright Penn, Paul Newman
„Geschiedene Journalistin entdeckt Flaschenpost romatischen Inhalts und erwidert sie mit ebensolchen Empfindungen. Luis Mandokis mit der großen Kelle angerührter Schauspielerfilm leidet unter anderem an der allzu guten Werbespot-Verträglichkeit mancher Bilder und an der Aufsässigkeit, mit der unserer Tränendrüse das Ende als ein Hochdramatisches empfohlen wird.“ (Neue Zürcher Zeitung) City
Mickey Blue Eyes USA 1999, R: Kelly Makin, D: Hugh Grant, James Caan, Jeanne Tripplehorn
„Good old „Dackelblick“ Grant spielt hier einen „Englishman in New York“: den Auktionär eines angesehenen Kunsthändlers, der sich ausgerechnet in die Tochter eines Mafia-Gangsters verliebt. Sie will ihn von ihrer Familie fernhalten, er bittet ihren Vater um ihre Hand, und der Rest ist eine Farce mit blauen Bohnen und bösen Buben, bei der Grant schließlich auf seiner eigenen Hochzeit den toten Bräutigam spielen muss. Der Plot ist eher hanebüchen und nur Vorwand, um komische Szenen aneinanderzureihen, aber diese zünden gut. (hip) City
The Million Dollar Hotel Deutschland 2000, R: Wim Wenders, D: Mel Gibson, Milla Jovovoc, Jeremy Davis
„Das Million Dollar Hotel in Los Angeles ist Zuflucht für Außenseiter aller Art. Als der Junkie Izzi vom Hoteldach fällt, nimmt das FBI die Ermittlungen auf. Im Mittelpunkt steht allerdings die Liebesgeschichte zwischen Tom und Elois, die im größten Elend ihr Glück finden und dabei selbst den knochenharten FBI-Mann Skinner erweichen. Kein realistischer Film, sondern ein Märchen mit ausladenden Cinemascope-Bildern, getaucht in sanfte, weiche Farben. Auf der einen Seite Armut und Gosse, auf der anderen elegische Bilder, und als Scharnier eine zärtliche Liebesgeschichte – eine Mischung, die mit zunehmender Dauer des Films ins romantische Elend führt.“ (tip) Filmstudio
N
Natural Born Killers / From Dusk till Dawn USA 1994/95, R: Oliver Stone, Robert Rodriguez
Zwei eher abschreckende Werke aus der Feder von Quentin Tarantino sind hier nacheinander wegzugucken. Oliver Stone verhunzte das Drehbuch von Tarantino zu einer zynisch geheuchelten Mediensatire, und Quentins Soulbrother Rodriguez ließ allzu wirr in der zweiten Hälfte mexikanische Vampire auf Harvey Keitel, George Clooney und Tarantineo himself los. (hip) CineStar
Die neun Pforten Frankreich/Spanien 1999, R: Roman Polanski, D: Johnny Deep, Lena Olin, Franz Langella
„Zu Satan und seiner Brut pflegte wohl kein anderer Regisseur so intime Beziehungen wie Roman Polanski („Rosemaries Baby“). Sein neuer Gruselfilm jedoch wirkt, als habe ihm Belzebub höchstpersönlich ins Handwerk gepfuscht. Da antiquarische Lederscharten auf der Leinwand ungefähr so bedrohlich wirken wie altbackenes Schwarzbrot, puscht Polanski die einfältige Bücherdedektiv-Story mit den ältesten Tricks seines Gewerbes auf und veranstaltet gegen Ende einen so erbärmlichen Budenzauber, dass es den Zuschauern nicht nur vor dem Teufel graust. (Der Spiegel) City
Night on Earth USA 1991, R: Jim Jarmusch, D: Winona Ryder, Gena Rowlands, Armin Müller-Stahl
„Fünf aneindergereihte Episoden aus Los Angeles, New York, Paris, Rom und Helsinki, wo zur selben Zeit Menschen ein Taxi besteigen und dabei die seltsamsten Geschichten erzählen oder erleben. Jim Jarmusch entwirft in durchgängig lakonischem Grundton Momentaufnahmen fernab jeden Hollywood-Glamours; eine entspannende, kurzweilige Fingerübung, ebenso bescheiden wie sympathisch.“ (Lexikon des internationalen Films) Schauburg, Filmstudio
O
Otto – Der Katastrophenfilm Deutschland 2000, R: Edzard Onneken, D: Otto Waalkes, Eva Hassmann
„In seinem fünften Kinofilm erzählt Otto die Geschichte eines Ostfriesen, der mit dem Ozeandampfer nach New York aufbricht. Die Lebensgeschichte, die mit einer Parodie auf die Geburt Jesu' beginnt, ist weitgehend als Zitatensammlung aus Filmen und Filmgenres angelegt, die sich in dürftigen Späßen erschöpft, die von einem bombastischen Dekor und einer opulenten Kamera noch zusätzlich verkleinert werden. Ohne präzises Zeitgefühl für die Wirksamkeit der wenigen originären Gags versandet der Film in völliger Belang- und Humorlosigkeit.“ (film-dienst) CinemaxX, CineStar, UFA-Palast, UT-Kino, Passage (Del), Wall-Kino (Ol)
P
Pokémon - Der Film Japan/USA 1999, R: Kunihiko Yuyama
„Einer Welt, in der Menschen und Pokémon, putzige Fabelwesen, friedlich miteinander leben, droht die Vernichtung durch ein mittels Gen-Manipulation künstlich hergestelltes Pokémon, das seine unbesiegbaren Kräfte erst beherrscht, als es erkennt, dass das Leben ein Geschenk ist, mit dem man friedlich und schöpferisch umzugehen hat. Der erste Kinofilm um die friedlichen Game-Boy-Figuren ist ein triviales Zeichentrick-Abenteuer, bei dem bombastische Action, Kitsch und naive Lebensphilosophie ineinanderfließen. Populäre Unterhaltung als Teil einer fulminanten Vermarktungsstrategie, die immerhin das Spielerische ihres Sujets in den Vordergrund stellt.“ (filmdienst) Schauburg, CinemaxX, UT-Kinocenter, Wall-Kinos (Ol), Lichtspielhaus (Del), Lindenhof (Wildeshausen)
R
Rent-A-Man USA 1999, R: Mike Mitchell, D: Rob Schneider, William Forsythe
„Der kleinste Zierfischbeckenreiniger von Los Angeles mutiert zum größten Callboy und Latin Lover. Wer auch immer die Schnapsidee zu diesem „Ace-Ventura“-Abklatsch hatte, gehört ins tiefste Goldfischbecken.“ (TV-Spielfilm) CinemaxX, CineStar, UT-Kinocenter
S
Schnee, der auf Zedern fällt USA 1999, R: Scott Hicks, D: Ethan Hawke, Youki Kudoh, Max von Sydow
„Halbgare Literaturverfilmung, die einmal mehr versucht, dem Politischen mit dem banalen Privaten beizukommen, d.h. hier mit der Geschichte von Ishmael und Hatsiue, die durch die Weltläufe tragisch entzweit werden. Zudem mühen sich alle Beteiligten erfolgreich, mit verworrenen Erzählstrategien und einer ebensolchen Inszenierung den Zuschauer über lange Zeit im Unklaren zu lassen, wovon der Film überhaupt handelt.“ (tip) Atlantis
Schöne Venus Frankreich 1998, R: Tonie Marshall, D: Nathalie Baye, Bulle Ogier, Mathilde Seigner
„Ein kleiner Schönheitssalon in einem Pariser Vorort. Die Chefin und ihre drei Mitarbeiterinnen stehen im Mittelpunkt einer Tragikkomödie um Liebe und Frauen, die sich nicht nur mit den verschiedenen Formen des Herzschmerz auseinandersetzt, sondern auch über die Suche nach der ewigen Jugend, die vergängliche Schönheit, das Alter und die Verleugnung von Gefühlen reflektiert. Die präzise Inszenierung und die schnörkellose Kamera konzentrieren sich ganz auf die Gesichter, Gesten und Dialoge der brillanten Darsteller, die mit faszinierender Leichtigkeit in die Seelenlandschaften ihrer Figuren eintauchen.“ (filmdienst) Filmstudio
Shakespeare in Love USA 1998, R: John Madden, D: Joseph Fiennes, Gwyneth Paltrow, Geoffrey Rush
Von der historischen Person Shakespeare wissen wir so gut wie nichts. Für seriöse Biografen ist dies natürlich fatal, aber wenn man eine wilde und komische Geschichte aus dem Leben des jungen „Will“ Shakespeare schreiben will, sind das ideale Grundvoraussetzungen. Die britischen Autoren Marc Norman und Tom Stoppard sahen sich einfach die Stücke an, die von Shakespeare geschrieben wurden und fragten sich: Wie ist er wohl auf diese Idee gekommen? (hip) City
The Sixth Sence USA 1999, R: M. Night Shamalan, D: Bruce Willis, Toni Colette
„Ein subtiler Horrorfilm ohne Blut und Schleim oder rausgepoppte Augäpfel. Stattdessen so leise und unspektakulär, dass man gar nicht merkt, wie Furcht und Beklemmung von einem Besitz ergreifen: Der Kinderpsychologe Dr. Malcom Crowe nimmt sich des verstörten achtjährigen Cole Sears an. Der Junge hat Angst, will sich aber niemandem anvertrauen. Doch der Arzt gibt nicht auf, und schließlich offenbahrt Cole ihm sein Geheimnis, Er kann Tote sehen“ (tip) Ufa-Palast, Lindenhof-Lichtspiele (Wildeshausen)
Sleepy Hollow USA 1999, R: Tim Burton, D: Jonny Deep, Christina Ricci, Miranda Richardson
„Police Constable Ichabod Crane ist seiner Zeit weit voraus, glaubt an Logik und Indizienbeweise, während allerortens noch Aberglaube herrscht. Doch als er 1799 eine Mordserie in einem verwunschenen Provinzkaff aufklären soll, muss auch er die Existenz von Gespenstern anerkennen. Der exentrische Tim Burton hat sich diesmal der kanpp 200 Jahre alten, schaurig-schönen Geschichte vom kopflosen Reiter angenommen, der seine Opfer mit einem Säbelschlag enthauptet, und zu einem märchenhaften Kapitel intelligenten Gothic-Grusels verarbeitet.“(tip) CinemaxX, CineStar, Ufa-Palast, UT-Kino, Passage (Del); im Ufa-Palast auch in der Originalfassung ohne Untertitel
Spiel mir das Lied vom Tod Italien 1968, R: Sergio Leone, D: Charles Bronson, Henry Fonda, Claudia Cardinale
„Sergio Leones Pferdeoper ist Resümee, Höhepunkt und Apotheose des Italowesterns, wobei klassische Genrevorbilder einer eigenwilligen Neuinterpretation unterzogen werden.“ (Lexikon des internationalen Films) City, Lindenhof (Wildeshausen)
Star Wars – Episode 1 – Die dunkle Bedrohung USA 1999, R: George Lucas, Liam Neeson, Ewan McGregor
„Ich würde ihn die Enttäuschung des Jahrzehnts nennen, wenn ich nicht, mit vielen anderen, schon die schleichende Befürchtung hatte, dass es so enden würde. Was ist es? Mist. Sagt es laut: Mist! Und wird es die magischen Zig-Millionen Dollars einfahren? Jede Wette!“ (The New Yorker) City
Stewart Little USA 1999, R: Rob Minkoff, D: Geena Davis, Hugh Lauri, Jonathan Lipnicki
„Die Eltern eines Jungen, der sich einen kleinen Bruder wünscht, adoptiert für ihn eine putzige „Waisenmaus“, die zumnächst einen schweren Stand im neuen Heim hat, da sowohl der Sohn als auch die eifersüchtige Hauskatze sie vergraulen wollen. Nach turbulenten Abenteuern und Gefahren siegt schließlich aber die Freundschaft. Ein auf den ersten Blick durchaus amüsanter Kinderfilm, der jedoch an seiner Spießigkeit und vielen Klischees krankt. Die Geschichte vermag sich zudem nie gegenüber den perfekten Computer-Effekten zu behaupten.“ (filmdienst) CinemaxX-Preview
The Story of Joan of Arc Frankreich 1999, R: Luc Besson, D: Mila Jovovich, John Malkovich, Faye Dunaway / englische Originalfassung ohne Untertitel
Kurzverriss siehe bei „Johanna von Orleans“. Kino 46
Sweet and Lowdown USA 1999, R: Woody Allen, D: Sean Penn, Uma Thurman, Samantha Morton
Emmet Ray ist ein unaustehlicher Rüpel. Er schickt Frauen auf den Strich, säuft sich regelmäßig halbtot, beklaut seine besten Freunde und seine Lieblingsbeschäftigung besteht darin, auf Müllhalden Ratten zu erschießen. Aber sobald er eine Gitarre in die Hand nimmt, wird er zum Engel. Da entspannt sich sein Gesicht, der Blick wird wärmer und er spielt einen wunderschönen, glasklaren, ans Herz gehenden Jazz, wie ihn in den 30er Jahren Django Reinhardt entwickelte und zur Perfektion brachte. Den begnadeten Jazzmusiker Emmet Ray, der zugleich „süß und gemein“ war, hat es natürlich nie gegeben. Nach „Zelig“ und „Broadway Danny Rose“ ist er die dritte fiktive Figur der Zeitgeschichte, die Woody Allen versucht, uns mit großer filmischer Finesse als real zu präsentieren. Während die Konstruktion des Films so eine Weiterentwicklung von Allen gefälschtem Dokumentrarfilm „Zelig“ ist, erinnert die Stimmung eindeutig an „Radio Days“. Hier wie dort entpuppt sich Allen als hemmungslos nostalgisch. Dieser Film ist im Grunde eine einzige große Liebeserklärung an den Jazz. Allen hat dafür das Amerika der 30er Jahre, wie wir es etwa aus den Bildern von Edward Hopper kennen, nachempfungen. (hip) Schauburg, Ziegelhof (Ol)
T
Tarzan USA 1999, R: Kevin Lima, Chris Buck
„Nie sah man den Herrn des Dschungels so elegant durch die Baumwipfel gleiten; eine neue 3-D-Technik macht die Bilder eindrucksvoll plastisch. Zum Glück verzichten die Tiere weitgehend aufs Singen. Nur der Disney-typische Appell an Toleranz und Menschlichkeit nervt. Im Dschungel herrschen andere Gesetze.“ (Der Spiegel) City
Tee mit Mussolini Italien/Großbritannien 1999, R: Franco Zeffirelli, D: Cher, Judi Dench, Lili Tomlin
„Cher, Maggie Smith, Judi Dench, Joan Plowright und Lili Tomlin in einem Film zusammen? Cher und Maggie spielen miteinander eine tränenreiche dramatische Szene? „Tee mit Mussolini“ verwirklichst diesen unmöglich scheinenden Traum für Kinogänger. Aber leider ist der Film auch ein zäher Mischmasch, weil Franco Zeffirelli ungeschickt versucht, zuviel in zu wenig Zeit zu erzählen. Der Film spielt im Italien der Zeit, als Mussolini langsam an Macht gewann, und basiert auf der Autobiographie des Regisseurs.“ (HBO-Film-Reviews) City
Toy Story II USA 1999, R: John Lasseter
„Dies ist eine Seltenheit: eine Fortsetzung, die besser als das Original ist. Dem Regisseur John Lasseter gelang hier eine phantastische Mischung aus prächtigen Details und computersimulierten Charakteren mit bemerkenswert lebendig wirkenden Bewegungen.“ (The New Yorker) CinemaxX, CineStar, UT
U
Ungeküsst USA 1999, R: Raja Gosnell, D: Drew Barrymore, David Arquette
„Drew Barrymore und David Arquette merkt man den Spaß an einer weiteren „Eine wie Keine“-Version an. Trotz der geistig beschränkten Highschoolszenerie vom Baseballspiel bis zum Abschiedsball ist der naive Charme und die klamaukige Handlung „Feel-Good“ pur. Die schrille 80er-Jahre-Retro knüpft an Barrymores „Eine Hochzeit zum Verlieben“ an.“ (film.de.) City
V
Verhandlungssache USA 1999, R: F. Gary Gray, D: Samuel L. Jackson, Kevin Spacey
„Dies ist eine brisante Mischung aus Sidney Lumets „Dog Day Afternoon“ und den „Die Hard“-Filmen. Erzählt wird die Story eines psychologisch geschulten Polizisten, der das Opfer korrupter Kollegen wird und sich mit vier Geiseln im Hauptquartier von Internal Affairs verschanzt, um Zeit zu gewinnen und seine Unschuld zu beweisen. Wer sich bereit findet, die hochgradig konstruierte Ausgangsituation zu akzeptieren, wird mit einem rasant inszenierten und vorzüglich gespielten Thriller belohnt.“ (Zoom) City
Z
Zug des Lebens Frankreich, Belgien, Rumänien 1998, R: Radu Mihaileanu, D: Lionel Abelanski, Rufus, Clement Harari
„Der Dorfnarr überbringt eine schreckliche Nachricht: die Nazi-Truppen rücken immer weiter vor, jüdische Dörfer werden eliminiert, die Bewohner getötet oder deportiert. Ausgerechnet der Narr hat die Idee, eine Deportation selber zu inszenieren, um so vor den Deutschen über Russland bis nach Palästina fliehen zu können. Nach und nach wird ein maroder Güterzug zusammengekauft und das Dorf aufgeteilt in Nazidarsteller und (fast) echte Deportierte. Ein Film voller nicht so leiser Zwischentöne, bitterer Wahrheiten und zutiefst menschlicher Figuren, die nicht als die Besseren, sondern einfach als Menschen dargestellt werden. Eine gelungene Synthese von Aufklärung und Unterhaltung. Und auch wenn auf den ersten Blick einiges dafür spricht: „Zug des Lebens“ ist keine Kopie von Benignis „Das Leben ist schön“. Er war sogar weitaus früher geplant, konnte aber mangels mutiger Geldgeber zunächst nicht gedreht werden.“ (film.de.) Cinema, Casablanca (Ol)
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