: nationaldenkmal
Wo einst der Kaiser ritt
„Ein positives Nationaldenkmal“ wollen der CDU-Parlamentarier Günter Nooke und 176 andere Bundestagsabgeordnete der CDU/CSU, der FDP, der SPD und der Bündnisgrünen an einem zentralen Ort der Hauptstadt errichten: auf dem Schloßplatz vor dem Staatsratsgebäude, in dem Kanzler Schröder amtiert (siehe taz vom Samstag). Es soll an die „friedliche Revolution“ und die Vereinigung der beiden deutschen Staaten 1989/90 erinnern und keineswegs eine „Antithese zum Holocaust-Mahnmal“ werden, so Nooke. Heute wird darüber erstmals der Bundestag sprechen. Die Antragsteller fordern die Bundesregierung auf, für das „Einheits- und Freiheitsdenkmal“ einen internationalen Kunstwettbewerb auszuschreiben. Umstritten ist die Initiative schon allein dadurch, dass das Denkmal auf dem Fundament eines üblen früheren Nationaldenkmals entstehen soll – auf dem erhalten gebliebenen Sockel des pompösen Reiterstandbildes Kaiser Wilhelms I. Eingeweiht 1897, verherrlichte es den Monarchen, der als preußischer Kronprinz 1848/49 Demokraten erschießen ließ. Die SED ließ das Denkmal 1950 schleifen. ges
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