piwik no script img

Vor zehn Jahren

Die Opposition in der Bürgerschaft war sich einig: Bausenator Kunick muss weg. Der Sturz-Versuch war beschlossene Sache. Völlig ungeklärt war allerdings: Wann eigentlich? Als die Abgeordneten ihre Kalender nach einem geeigneten Termin durchkämmten, mussten sie feststellen: Keine Zeit zum Bausenator-Stürzen. Der sechsköpfige Bürgerschaftsvorstand pflegte unter Leitung von Bürgerschaftspräsident Dieter Klink gerade Kontakte in Israel. Danach rief Taiwan, auch kostenlos. Und während Bürgerschaftsvorstand plus Fraktionsvorsitzende in Taiwan dienst-weilten, bildete sich parallel die komplette Bildungsdeputation über das türkische Bildungswesen fort. Bürgerschaftspräsident Klink – ein Ausbund der Sparsamkeit – ließ deshalb aus Israel dringend um eine Verschiebung der Kunick-Sturz-Sitzung ersuchen. Aber Ende April wollte die Sportdeputation unter Anleitung von Sportsenator Volker Kröning im Toten Meer baden und den See Genezareth besichtigen. Wie soll man bei einem so randvollen Programm einen Senator stürzen, fragte damals Rosi Roland.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen