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editorial

Grenzübertritt

Wenn Migranten in Stadtteilen ihre eigene Infrastruktur aufbauen, wird schnell der Begriff „Ghetto“ in die Debatte geworfen. Ein diskriminierender Begriff. Auch für Berlin-Kreuzberg oder Köln-Nippes, Stadtteile mit hohem Ausländeranteil, ist diese Begrifflichkeit gebräuchlich. In Frankreich oder England, Länder mit einer älteren Einwandertradition, gibt es solche kulturellen Enklaven schon länger. Dass sie nicht Abschottung bedeuten, sondern vor allem Anlaufspunkte und konkrete Hilfe für Migranten bieten, wird häufig übersehen. Sie sind allenfalls Kristallationspunkte sozialer Misere, nicht aber ihre Ursache. Am Beispiel der Migrantenwohnheime in Paris (Foyers) wird ihre soziale Funktion deutlich. „Medien und Regierung betrachten die Foyers als Schandfleck. Wir hingegen sind überzeugt davon, dass gerade heute, wo so viele Menschen in Frankreich völlig auf sich allein gestellt sind, die Solidarität in den Foyers einen positiven Ansatz bietet“, meint der französische Filmemacher Michel Hoare. ed

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