piwik no script img

Moskau mustert nur Schrott aus

MOSKAU/LONDON ap/afp ■ Nach der Ratifizierung des Abrüstungsvertrags Start-II will Russland seine überzähligen Atomwaffen nicht sofort verschrotten. Präsident Wladimir Putin sagte am Samstag in Moskau, keine einzige Rakete werde aus dem Waffenarsenal entfernt, wenn sie noch funktionstüchtig sei. Atomwaffen, deren Zeit abgelaufen sei, würden allerdings nicht modernisiert. Das Geld werde in die Erneuerung konventioneller Waffen investiert. Die Staatsduma hatte den Start-II-Vertrag am Freitag nach siebenjähriger Verzögerung ratifiziert. Das Abkommen zwischen den USA und Russland sieht eine Reduzierung der Sprengköpfe auf je 3.000 bis 3.500 Stück.

Mit einem Teestündchen bei Königin Elizabeth will Putin jetzt offenbar sein Ansehen bessern. Der frühere KGB-Spion Gordjewski schrieb im Sunday Telegraph, ein Treffen mit der Queen sei ein besonderes Zeichen von Wertschätzung. Weil die Königin nicht als jemand gelte, die Mörder zum Tee bitte, könnte dieses Treffen „Wunder“ wirken. Putin sollte am Sonntag zum Besuch in Großbritannien eintreffen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen