: Profil-Bildung
■ Hamburger FDP eröffnete Parteitag mit Angriffen auf rot-grüne Schulpolitik
Vielleicht kann man sich mit Schulpolitik profilieren, denkt die chronisch schwächelnde Hamburger FDP und versucht die Karte Bildungskatastrophe auszureizen. Mit scharfen Attacken auf die Bildungspolitik des rot-grünen Senates hat sie gestern Abend ihren Parteitag in Wilhelmsburg begonnen. Im Leitantrag der Pünktchen-Partei wird der SPD-GAL-Regierung vorgeworfen, Lehrermangel, Unterrichtsausfall an Schulen und Konzeptlosigkeit bei den Hochschulen seien ihr „egal“. Bildung erscheine nur noch als „Kürzungsposten im Haushaltsetat“.
Die Forderungen der FDP, das zu ändern, sind die typisch liberalen: Abitur in zwölf Schuljahren, Leis-tungsvergleiche zwischen den Schulsystemen, Bildungsgutscheine und Sponsoring sowie kürzere Studienzeiten. Eine Überraschung findet man auf dem liberalen Wunschzettel allerdings auch: Klassische Studiengebühren werden von der Hamburger FDP abgelehnt.
Es war gestern Abend zudem der erste öffentliche Auftritt des Spitzenkandidaten vor der Partei. Rudolf Lange, der im nicht parteilichen Leben auf den schönen Titel Konter-admiral hört, ging schneidig aufs Ganze: „Wir werden zweistellig in die Bürgerschaft einziehen“, versprach er., und „zur dritten Kraft“ neben SPD und CDU werden.
Heute geht der Parteitag weiter und zu Ende. Unter anderem steht erneut ein Sachantrag des Parteivorstandes zur Wirtschaftspolitik auf der Tagesordnung – das Thema stand beim vergangenen Parteitag im November bereits an. Der damalige Antrag wurde jedoch von den Delegierten in der Luft zerrissen und zum Überarbeiten an den Landesvorstand zurück verwiesen. aha
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