Keine Börse allein

London und Frankfurt angeblich vor Fusion

LONDON rtr ■ Die Börsen in Frankfurt und London stehen kurz vor einer Einigung über eine Fusion. Das berichtete die Financial Times gestern unter Berufung auf Experten, die mit den Fusionsgesprächen vertraut seien. Dabei würde ein neuer Markt für europäische Blue Chips in London sowie ein Zentrum für Zukunftsbranchen und Derivate-Handel in Frankfurt entstehen.

Nach Einschätzung von Finanzexperten kommen die beiden Börsen durch eine am 20. März angekündigte Fusion der Börsen Paris, Amsterdam und Brüssel zur „Euronext“ unter Druck. Zudem bestehe die Gefahr, dass die US-Technologiebörse Nasdaq die Börsenplätze London oder Frankfurt übernehmen könnte.

Derzeit sind acht europäische Börsen – Frankfurt, London, Paris, Brüssel, Amsterdam, Mailand, Madrid und Zürich – in einer Allianz zusammengeschlossen, die seinerzeit maßgeblich von den Börsen London und Frankfurt vorangetrieben worden war. Finanzexperten halten diese Allianz aber für nicht weiterentwicklungsfähig. Bestes Zeichen: Die europäischen Börsen hatten sich bislang nicht auf ein einheitliches Handelssystem einigen können, das eigentlich noch im laufenden Jahr die Arbeit hätte aufnehmen sollen.