Börse: Kein Zutritt für Bären

Die an den Aktienmärkten einen Crash symbolisierenden Bären blieben gestern vor der Tür. Der großen Profit verheißende Bulle hielt dagegen. Starke Verluste verzeichnen aber Börsen in Asien

BERLIN taz ■ Die Bären steckten gestern ihre Nasen nur kurz aus der Höhle. Das Tier steht in der Börsensprache für Kurseinbrüche. Die fielen an den Börsen in den USA und Europa jedoch nicht so heftig aus, wie noch am Wochenende befürchtet. Der deutsche Aktienindex Dax verlor nur minimale 0,4 Prozent an Wert und schloss mit 7.187 Punkten. Der Nemax des Neuen Marktes sackte um rund zwei Prozent auf 5.628 Punkte.

Nachdem am vergangenen Freitag die US-Börsen wegen zunehmender Inflation und Angst vor einer Zinserhöhung bis zu zehn Prozent verloren, blieb die befürchtete Verkaufspanik am Montag aus. Der Dow-Jones und die Technologiebörse Nasdaq lagen gestern sogar leicht im Plus. Analysten werteten die leichten Kursverluste an den europäischen Börsen wie London und Zürich als „Korrekturen“, sahen aber keine Crashgefahr. Auch die angeblich hoch spekulativen Kleinanleger in Deutschland handelten gemächlicher, als ihr schlechter Ruf vermuten lässt. Sie schmissen nicht massenweise ihre Aktien von Internetfirmen auf den Markt. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) mahnte zu Ruhe und Optimismus.

Härter traf es dagegen Wirtschaft und Börse in Asien. Der japanische Nikkei-Index verlor sieben Prozent, die Börsen in Hongkong und Singapur büßten acht Prozent ein. HANNES KOCH

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