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Das Nötigste für Kantatenfreunde

Für Basisinformationen zum Thema Johann Sebastian Bach wird künftig wohl Christoph Wolffs Buch „Johann Sebastian Bach“ als das Standardwerk zu gelten haben (S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2000, 656 Seiten, 98 Mark). Unter den älteren Darstellungen ist immer noch Philipp Spittas monumentale Biografie von 1873/83 der Vorzug zu geben – auch wenn sie zum Teil vernagelte Fehlurteile enthält. Sie besteht aus zwei Bänden (Breitkopf Verlag, Wiesbaden 1993, 248 Mark).

Das schlechthin unentbehrliche Vademecum für den Kantatenhörer ist Alfred Dürrs Handbuch der Bachkantaten, inzwischen in der siebten Auflage und immer noch zum freundlichen Taschenbuchpreis (Bärenreiter Verlag, Kassel 1998, 1.038 Seiten, 48 Mark).

Die Biografik kann sich natürlich, neben den erhaltenen Kompositionen stets nur an der dürren Dokumentenlage orientieren. Wer also danach gerne weiterfragen möchte, vor allem in den Bereich der Fiktion hinein, mag sicher auch noch Angebote über den „wahren“ Bach finden.

Aus der Überfülle der momentan erhältlichen CD-Veröffentlichungen ragen einsam zwei Aufnahmen heraus, beide ganz unsensationell bereits 1998 erschienen. Andrew Parrot hat mit seinem Taverner Consort & Players unter dem wenig reißerischen Titel „Jesu meine Freude“ (Sony) zwei Motetten und die Trauerode „Lass, Fürstin, lass noch einen Strahl“ vorgelegt. Recht nett!

Daneben erfreut Maasaki Suzuki mit seinem Bach Collegium Japan – ex oriente lux! – seit einiger Zeit durch die stetig heranwachsende Gesamteinspielung der Kantaten (BIS). Hier wäre vielleicht besonders auf die Aufnahme der Adventskantate „Bereitet die Wege“ aufmerksam zu machen.

JOHANNES PAUSCH

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