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Äthiopien beruft Botschafter ab

ADDIS ABEBA ap ■ Aus Sorge über eine „zunehmend negative Haltung“ Deutschlands gegenüber Äthiopien hat die Regierung in Addis Abeba nach eigenen Angaben ihren Botschafter aus Berlin zurückgerufen. Wie die staatliche Tageszeitung Addis Zemen am Samstag berichtete, wollen Regierungsvertreter umgehend Beratungen mit Botschafter Berhanu Tename aufnehmen. Grund für den Schritt sei nach den Worten eines Vertreters des Außenministeriums, dass sich die Bundesregierung seit Beginn des äthiopisch-eritreischen Grenzkrieges im Mai 1998 für Sanktionen gegen die beiden nordostafrikanischen Staaten einsetze. Berlin wollte das Vorgehens Äthiopiens nicht kommentieren.

Der Außenamtssprecher sagte dem Bericht zufolge, die deutschen Behörden hätten eine von den Medien unterstützte Kampagne gegen Äthiopien gestartet. Die Bundesregierung mache sich für Sanktionen gegen das von einer schweren Trockenheit heimgesuchte Land stark.

Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes verwies auf die von Außenminister Fischer angeordnete deutsche Initiative im Weltsicherheitsrat, die sich ausdrücklich an Äthiopien und Eritrea gerichtet habe. Der deutsche UN-Botschafter Dieter Kastrup hatte am 13. April eine Sondersitzung des Sicherheitsrates beantragt mit dem Ziel eines Appells an beide Regierungen, ihre Probleme ausschließlich friedlich zu lösen.

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