: der 1. mai in hellersdorf
Breite Unterstützung für Kulturfest gegen rechts
Von Bundeskanzler Gerhard Schröder über Bundestagspräsident Wolfgang Thierse reicht die Unterstützerliste. Fast 200 Einzelpersonen und Organisationen rufen mittlerweile zum Hellersdorfer Kulturfest am 1. Mai als Zeichen für Toleranz, gegen Gewalt und Rassismus auf. Bezirksbürgermeister Uwe Klett (PDS) freute sich gestern über die überraschende Resonanz, die das als Gegengewicht zur geplanten NPD-Demo „Arbeit zuerst für Deutsche“ initiierte Fest gefunden hat. Fast alle Bezirksbürgermeister haben unterschrieben, bis auf sieben: alle von der CDU. Die PDS hatte gemeinsam mit SPD und CDU im Bezirksparlament die Feier beschlossen. Die Organisation überließ die CDU den anderen. „Das Aktionsbündnis ist auseinander gebrochen“, klagte gestern Marlitt Köhnke, SPD-Fraktionschefin in Hellersdorf. Immerhin habe Finanzsenator Peter Kurth (CDU) sein Kommen zugesagt, so Klett: nach 17 Uhr, wenn die Eigentümerin des Stadtteilzentrums Helle Mitte das Fest fortsetze.
Zuvor soll ab 11 Uhr auf dem Alice-Salamon-Platz „Bunte Vielfalt statt brauner Einfalt“ gefeiert werden. Auf dem Programm stehen neben Folklorebands auch die Ostrocker City. Das Fest soll auf jeden Fall stattfinden, egal ob der derzeit von der Polizei verbotene Aufzug noch per Gerichtsbeschluss erlaubt wird oder nicht.
Courage gegen rechts sei einfach, so Klett. Die schweigende Mehrheit müsse nur zum Maifest kommen. Allerdings friedlich. Wer „bestimmte Formen des Widerstandes importiert“ oder die Polizei als Feindbild sehe, habe auf dem Fest nichts zu suchen, sagte der PDS-Bürgermeister.
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