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Öfter Bewährung – seltener Haft

BERLIN ap ■ Mit einer umfassenden Reform des Systems strafrechtlicher Sanktionen will die rot-grüne Koalition die überfüllten deutschen Gefängnisse entlasten. Vor allem für Erst- und Kleinkriminelle soll es mehr Bewährungs- und weniger Haftstrafen geben. Nach Informationen des Südwestrundfunks (SWR) haben sich Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin und die Koalitionsexperten Christian Ströbele (Die Grünen) und Jürgen Meyer (SPD) auf ein Sechs-Punkte-Papier geeinigt. Nach der SWR-Meldung sollen künftig Strafen bis zu drei Jahren zur Bewährung ausgesetzt werden können, statt nur bis zu zwei Jahren. Ersttäter sollen schon nach Verbüßung der Hälfte und nicht erst von zwei Drittel ihrer Strafe auf Bewährung entlassen werden. Kleinere Delikte von Diebstahl bis zur einfachen Körperverletzung sollen mit gemeinnütziger Arbeit geahndet werden. Erstmals sollen auch für Delikte außerhalb des Verkehrsbereichs Fahrverbote angeordnet werden können.

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