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Es werde Licht!

Jetzt geht die Fahrradbeleuchtung in der Dämmerung und bei Dunkelheit automatisch an.Kein Trick und keine göttliche Fügung, sondern die Kombination von Nabendynamo und Sensor

Nach eigenem Bekunden „weltweit führend in der Fahrradtechnologie“ und dazu noch tragende Säule des Nax– da ist man quasi zur sinnvollen Innovation verdammt. Für Shimano offensichtlich kein Problem. Nachdem der Japaner im letzten Jahr die Radwelt mit seiner automatischen Viergang-Nabenschaltung beglückt hatte, geht bei ihm nun auch das Licht von allein an. Auto-L nennt sich dieses System und ist die Zusammenführung seines bekannten und bewährten Nabendynamos mit der Sensortechnik.

Das Kraftwerk in der Nabe arbeitet störungsfrei, weil vollkommen witterungsgeschützt (was indes nichts Neues ist) und war schon immer am Lenker ein- und ausschaltbar. Jetzt kann man das Einschalten glatt vergessen. Wenn es dem Sensor zu dämmerig wird, sagt er „Es werde Licht!“ (oder so), und schon gehen vorne und hinten die Lampen an. Einzige Voraussetzung: Diese müssen mit der neuen Shimano-Technik kompatibel sein.

Die Verbindung klappt zum Beispiel mit den „senso“-Produkten der Firma Busch & Müller. Das wiederum sind Halogenscheinwerfer (mit oder ohne Standlichtfunktion) sowie Batterie-Dioden-Rücklichter, die auf einen ständig mitlaufenden Nabendynamo reagieren – etwa auf das Shimano-Modell. Da Busch & Müller die Sensortechnik jedoch ebenfalls beherrscht, hat das Unternehmen sich nicht lumpen lassen und die Hell-dunkel-Sensor-Elektronik gleich selbst integriert – in den Scheinwerfer.

Dieser ist mit dem dazu passenden Rücklicht direkt verbunden. Heißt: Auch Busch & Müllers Sensor macht die komplette Fahrradlichtanlage automatisch an – und Shimanos Sensor überflüssig. Nicht aber den eigentlichen Nabendynamo aus dem Hause Shimano, der anständigerweise auch solo zu haben ist.

Fragt man sich nur, warum Busch & Müller nicht einen eigenen Nabendynamo auf den Markt geworfen hat und dies dem TeileGiganten Shimano (und anderen) überlässt. Vielleicht, weil das Unternehmen aus Meinerzhagen zwei Modelle eines Seitenläufers („Leichtlaufdynamo“) im Programm hat. Diese Lichtmaschinen sind nun mal mit der Sensorelektronik nicht vereinbar, haben sich aber – dank ihres flotten Designs und ihrer hohen Leistungsfähigkeit – einen guten Ruf erworben. Warum also sollte man diesen Dingern durch die eigenen Ingenieure Konkurrenz bescheren?

Es könnte sein, dass es Produktmanager heutzutage verdammt schwer haben. Sogar in der Fahrradkomponenten-Industrie. MARCEL MANNITZKY

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