kurzportrait

Chenjerai „Hitler“ Hunzvi, der Chef der Kriegsveteranen

Chenjerai „Hitler“ Hunzvi (Mitte) ist ein einflussreicher Mann. Er weiß viel. Vor drei Jahren schloss der Chef des Verbandes der Kriegsveteranen von Simbabwe mit Präsident Robert Mugabe einen Pakt: Hunzvi hält die Veteranen in Schach. Dafür darf er sie auf fruchtbares Farmland schicken und dort ungestraft plündern, foltern und morden lassen. Über seine eigene Vita legt Hunzvi bewusst Nebel. Niemand kennt sein Alter. Er selbst sagt, er sei 49 und habe in den 70er- und 80er-Jahren Medizin in Polen studiert. Damit ist er theoretisch zumindest alt genug, an Simbabwes Befreiungskrieg teilgenommen zu haben, der 1980 endete.

Seinen eigenen Angaben zufolge wurde er 1977 im sambischen Lusaka Opfer eines Bombenattentats und zog sich dabei lebenslange Schäden an Augen, Gehör und Brustkorb zu. Dafür wurde er zum Vollinvaliden erklärt und durfte sich aus einem Fonds für versehrte Veteranen insgesamt mehr als 10.000 US-Dollar holen. Jetzt muss er sich wegen Betrugs und Veruntreuung vor Gericht verantworten. Die Anklage wirft ihm vor, in der relevanten Zeit nur sporadisch überhaupt in Afrika gewesen zu sein und falsche ärztliche Gutachten vorgelegt zu haben. Damit ist Hunzvi in guter Gesellschaft. Dutzende von meist viel zu jungen Parteibonzen haben Geld aus dem Fonds erhalten, das ihnen nicht zusteht. Abgesegnet wurden die Bescheide jeweils von ebendem Mann, der neben Hitler auch Che Guevara und Napoleon zum Vorbild hat.