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die stimme der kritikBetr.: Zucht und Haltung von Kampfhunden

„ICH MUSS DIE WAHRHEIT ZU EUCH REDEN“

„Einstmals fiel ein Hund vom Himmel auf die Erde, und zwar auf die Insel Umnak. Dieser warf zwei Junge: das eine männlichen, das andere weiblichen Geschlechts. Aus der Verbindung dieser beiden hundepfotigen Wesen stammen die Menschen“, so erzählen die Eskimos. Der bekannte Philosoph Sokrates schwor in seiner Apologie „beim Hunde, ihr Athener – denn ich muss die Wahrheit zu euch reden“, und auch Franz Kafka wusste, dass „alles Wissen, die Gesamtheit aller Fragen und aller Antworten in den Hunden enthalten“ ist. Dies schöne Wissen hat sich verflüchtigt.

Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht von Bild bis FAZ Stimmung gegen Hunde gemacht wird. Anale Sauberkeitsfanatiker wettern gegen Hundescheiße, die überall in Berlin herumliegen würde, was gelogen ist. Jetzt soll es auch noch den Kampfhunden an den Kragen gehen. Die Stimmung ist aufgeheizt, die Teufel von Sat.1 hetzen mit, und der Hundefreund, der auf einer Demo gegen Kampfhundegegner diese mit gelbem Stern auflaufen lassen wollte, hat den Schwanz eingezogen.

Nun haben die Innenminister auf ihrer Frühjahrskonferenz eine gemeinsame Linie gegen „aggressive Hunde“ beschlossen. Ein „Empfehlungskatalog“ enthält ein Zucht- und Kreuzungsverbot für bestimmte Hunderassen. Für die Halter solcher Hunde kann zudem eine Eignungsprüfung eingeführt werden. Auch hohe Kampfhundesteuern sind angedacht. Einige Schreihälse sollte man daran erinnern, dass wir nicht mehr im Mittelalter leben, wo Tierprozesse an der Tagesordnung waren. 1865 noch wurde ein der Zauberei schuldig gesprochener Hund in Ansbach gehängt! Natürlich ist es nicht schön, von Hunden zerfleischt zu werden, und andersrum eher besser, zumal Hundefleisch gut gegen Schwindsucht ist, wie es im „Handbuch des deutschen Aberglaubens“ heißt.

Wenn jemand jedoch ständig Kampfhundefleisch isst, wird er selber zum Hund, und „wenn jemand beständig wie ein Hund lebt, Hundesitten annimmt, wie ein Hund denkt, und sich wie ein Hund benimmt, so wird er nach dem Tod als Hund wieder erscheinen. Wenn er glaubt, dass er durch hündliches Leben ein Gott werde, so ist er im Irrtum“, lehrt Buddha. DETLEF KUHLBRODT

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