piwik no script img

ein jahr kosovokriegDer Tag: Donnerstag, 6. Mai 1999

ENDLICH WORTE STATT BOMBEN

Es ist soweit: Sie haben sich geeinigt. Nach 17.000 Kampfeinsätzen der Nato liegt endlich ein Plan vor, wie der Kosovokonflikt politisch gelöst werden kann. Um den Frieden zu garantieren, sollen alle serbischen Soldaten und Milizen aus dem Kosovo ab- und Sicherungstruppen unter UN-Mandat einziehen. Die Vereinten Nationen sollen auch die Zivilverwaltung übergangsweise übernehmen. Das sind drei konkrete Aussagen.

Schwammig bleiben dagegen zwei weitere Punkte: „Die UÇK soll entwaffnet“ und „die wirtschaftliche Entwicklung der Region gefördert werden“, heißt es lapidar. Der hier offenbarte Mangel an klarer Planung und verbindlichen Zusagen wird sich in den nächsten Monaten bitter rächen.

Doch heute liegen die Nachkriegsprobleme der schwierigen UÇK-Entwaffnung und der noch schwierigeren Finanzierung des Balkan-Stabilitätspaktes noch in der Zukunft. Ein Grund für die Ungenauigkeit des heute vorgestellten Friedensplans ist die Zusammensetzung der Planer: Im Gremium der G 8 konkurrieren die sieben führenden Industrieländer mit Russland. Serbische und kosovo-albanische Politiker wurden gar nicht erst gefragt. So enden Konflikte nicht, so beginnen sie. har

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen