: Mord an Lehrerin: Prozess beginnt
DRESDEN afp/epd ■ Ein halbes Jahr nach dem tödlichen Messerattentat auf eine Lehrerin im sächsischen Meißen hat gestern der Prozess gegen den 15-jährigen Andreas S. vor dem Landgericht Dresden begonnen. Der Gymnasiast hatte gestanden, seine Geschichtslehrerin vor den Augen ihrer Klasse erstochen zu haben. In einer Vernehmung nannte er Hass als Tatmotiv. Die Anklage wirft dem Schüler Mord vor. Andreas S. drohen bis zu zehn Jahre Jugendhaft. Ein psychologisches Gutachten hatte bei dem Angeklagten keine Schuldunfähigkeit festgestellt. Nach Justizangaben sind für den Prozess 18 Zeugen geladen. Das Urteil wird am 17. Mai erwartet. Der Fall hatte bundesweit für Diskussionen über die Sicherheit an deutschen Schulen gesorgt. Nach Angaben des Psychologen, der LehrerInnen und SchülerInnen nach dem Attentat betreute, sind viele Tatzeugen bis heute traumatisiert. Sie würden immer wieder von den Bildern eingeholt und litten unter Albträumen. Deshalb sollen SchülerInnen und LehrerInnen noch das ganze Jahr betreut werden, in Einzelfällen sogar länger.
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