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„Eisheilige“ im Biergarten

Seit 1893 war es selten im Mai so warm wie dieses Jahr. Das Wetter bleibt so

Auf eine Abkühlung durch die „Eisheiligen“ werden Berliner und Brandenburger in diesem Jahr vergeblich warten. „Von frischeren Temperaturen kann keine Rede sein – es bleibt sommerlich warm, sonnig und trocken“, sagte Meteorologe Volkmar Kant vom Deutschen Wetterdienst in Potsdam gestern, dem Tag vor Beginn der Eisheiligen.

Die Bauernregel „Ehe nicht Pankratius, Servatius und Bonifatius vorbei, ist nicht sicher vor Kälte der Mai“ warnt eigentlich vor den letzten frostigen Tagen des Frühjahrs. Doch in diesem Jahr sieht es nicht nach Kälteeinbrüchen und Nachtfrösten aus: Bei Temperaturen von 24 bis 27 Grad, die für heute erwartet werden, können sich Sonnenhungrige weiter an den Badeseen, Eisdielen und Biergärten tummeln. Sonne pur ohne Gewitterintermezzo verheißen die Prognosen bis Dienstag. „Voraussichtlich am Sonntag klettert die Quecksilbersäule sogar über die 30-Grad-Marke“, meinte Kant. Der abendliche Cocktail oder das Bierchen unter freiem Himmel bleiben bei zehn bis 14 Grad ein frühsommerlicher Genuss. Laut Kant waren die Eisheiligen, die bis zum Montag dauern, seit Beginn der Aufzeichnungen für die Region im Jahr 1893 selten so warm wie in diesem Jahr. Allerdings gab es 1907 und 1945 schon einmal Spitzenwerte bis zu 32 Grad.

Den Überlieferungen zufolge beobachteten die Bauern häufig Mitte Mai an bereits blühenden Pflanzen und Bäumen Frostschäden. Um der empfindlichen Kaltluft zu begegnen, zündeten sie feuchtes Holz und Laub an, dessen Rauchnebel sich über Blüten und Triebe legte und sie so vor dem Frost schützte. dpa

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