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UNO rückt von Kongo-Mission ab

BERLIN taz ■ Unter dem Eindruck der Krise in Sierra Leone beginnt die UNO, von ihrer geplanten Blauhelmmission in der Demokratischen Republik Kongo Abstand zu nehmen. Eine UN-Delegation unter Leitung des US-amerikanischen Botschafters Richard Holbrooke, die soeben eine Reise durch das Afrika der Großen Seen beendet hat, äußert in einem dem BBC-Rundfunk vorliegenden Entwurf ihres Berichtes an den UN-Sicherheitsrat starke Zweifel an der Realisierung der Mission. Sie sei mit hohen Risiken behaftet. Die 5.500 geplanten Blauhelmsoldaten würden wie in Sierra Leone auf den guten Willen der Kriegsparteien angewiesen sein und könnten die Einhaltung des Waffenstillstands nicht lückenlos überprüfen. UN-Generalsekretär Kofi Annan solle noch einmal mit den Kriegsparteien reden, bevor er „eine schwierige Entscheidung“ träfe. Ungeachtet dessen sei die Lage der kongolesischen Zivilbevölkerung so verzweifelt, dass eine internationale Reaktion unumgänglich sei.

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