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Friedrich Nietzsche auf allen Ebenen

Nietzsche: Die Ausstellung

„Wann ist der Gotthardtunnel fertig? Friedrich Nietzsche – Leben und Werk“. Die große Nietzscheschau im Schillermuseum Weimar eröffnete das Jubiläumsjahr am 15. April. Sie ist bis zum Jahresende zu sehen.

Nietzsche: Das Buch

„Friedrich Nietzsche: Chronik in Bildern und Texten“. Stiftung Weimarer Klassik bei Hanser, Deutscher Taschenbuch Verlag, München/Wien 2000, 856 Seiten, 48 Mark. Der voluminöse Band erschien zur Ausstellung und enthält fast alles, was über Nietzsche zu zitieren und zu bebildern ist. Vom ersten überlieferten Wort des Knaben („Omama“) bis zur Jenaer Krankenakte („uriniert in sein Wasserglas“, „stiehlt Bücher“, „trinkt Spülwasser“). Von den Klassikerzitaten („Gott ist tot“) bis zu den letzten Tagen in Turin („Er hielt die Passanten auf der Straße auf und sagte ihnen: ‚Ich bin Gott.‘ “)

Der gesammelte Nietzsche

„Sämtliche Werke“. KritischeStudienausgabe in 15 Bänden.Herausgegeben von Giorgio Colliund Mazzino Montinari. DeutscherTaschenbuch Verlag, München 1999, 198 Mark

Manches über Nietzsche

Bernhard H. F. Taureck: „Nietzsche und der Faschismus. Ein Politikum“. Reclam, Leipzig 2000, 304 Seiten, 24 Mark. Das Informativste zum Thema. – Manfred Riedel: „Nietzsche in Weimar. Ein deutsches Drama“. Reclam, Leipzig 1997, 357 Seiten, 42 Mark. Die Geschichte der deutschen Nietzscherezeptionen, und eine neue dazu. – Günter Abel: „Nietzsche. Die Dynamik der Willen zur Macht und die ewige Wiederkehr“. De Gruyter, Berlin/New York 1998, 48 Mark. Der geballte Wille zur Habilitationsschrift. – Ludger Lütkehaus (Hrsg.): „Stehlen ist oft seliger als nehmen“. Stuttgart 2000. Nietzsche zum Vergnügen; wohl bekomm’s!

Biografisches zu Nietzsche

Geboren am 15. Oktober 1844 in Röcken bei Lützen, gestorben am25. August 1900 in Weimar; 1864 Studium der Theologie und klassischen Philologie in Bonn und Leipzig; 1869 Professor der klassischen Philologie in Basel; 1872 erscheint „Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik“, eine Art Programmschrift für das Musiktheater Richard Wagners. Altphilologen zeigten sich entsetzt.

Nietzsches Karriere

1879 Aufgabe der Professur aus gesundheitlichen Gründen. Entzweiung mit Wagner. Beginn eines Wanderlebens durch Länder, Städte, Pensionen und möblierte Unterkünfte. Hauptaufenthaltsorte:Leipzig, Sils Maria, Genua;

1880 Bekanntschaft mit Lou von Salomé. Plant ein gemeinsames Leben mit ihr und seinem Freund Paul Rée. Entsetzte Familie. Zerwürfnis mit Mutter und Schwester;

1883/1884 erscheint „Also sprach Zarathustra“. Der Freund und Jünger Peter Gast: „Diesem Buch ist die Verbreitung der Bibel zu wünschen.“ Nietzsche: „Und dann macht mir der Gedanke Schrecken, was für Unberechtigte und gänzlich Ungeeignete sich einmal auf meine Autorität berufen werden.“

1884 bis 1888 Die großen moralkritischen Schriften „Jenseits von gut und böse“, „Genealogie der Moral“, „Der Fall Wagner“, „Götzendämmerung“, „Der Antichrist“.

1888/1889 geistiger Zusammenbruch.

Nietzsches Niedergang

Unterschreibt Briefe mit „NietzscheCaesar“, „Der Gekreuzigte“,„Dionysos“. Der wahnsinnigeNietzsche lebt bei der Mutter inNaumburg (bis 1897), dann bei der Schwester in Weimar.

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