piwik no script img

fakten

Nepal: Ein armes Land im Umbruch

Nepal gehört mit seinen 22 Millionen Einwohnern zu den ärmsten Ländern der Welt. Zwar gilt Nepalesisch als Hauptsprache, doch existiert daneben eine Unzahl von Stammessprachen. Entsprechend heterogen setzt sich auch die Bevölkerung zusammen. Seit 1990, als in einem Volksaufstand König Birendra zu tief greifenden politischen Reformen am Feudalsystem gezwungen wurde, ist Nepal eine konstitutionelle Monachie. Trotz anfänglichen Jubels über die neue Freiheit hat das parlamentarische System durch acht Regierungswechsel in nur zehn Jahren an Ansehen in der Bevölkerung verloren. Korruption ist allgegenwärtig. Kaum eine Woche, in der nicht in der kritischen Presse des Landes über Skandale berichtet wird. Das starke Bevölkerungswachstum, Waldrodung und die Zunahme des Verkehrsim eng besiedelten Katmandu-Tal sindHauptprobleme des Landes. Obwohl über 90 Prozent der Bevökerung in der Landwirtschaft tätig sind (sie erwirtschaften43 Prozent des Bruttosozialprodukts), sind die Anbaumethoden weitgehend rückständig. Der Pflug ist vielerorts das modernste Arbeitsmittel. Eine der Hauptursachen der wirtschaftlichen Not der Bevölkerung ist die chronische Unterbeschäftigung: Rund 60 Prozent finden keine oder nur kurzzeitig Arbeit.

Soziale Reformen werden in dem durch das Kastenwesen dominierten Staat weitgehend blockiert. Die rapiden Veränderungen durch die Öffnung gegenüber dem Westen, vor allem durch den Tourismus, betreffen weitgehend die Hauptstadt Katmandu (geschätzte Einwohnerzahl: zwischen 600.000 und rund 1 Million). Die neben dem Tourismus einzige wichtige Einnahmequelle des Landes ist die Wasserkraft, die mit chinesischer und deutscher Hilfe weiter erschlossen wird. SEV

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen