unterm strich
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Die Konrad-Zuse-Gesellschaft hat die unverzügliche Sanierung des historischen Gesellschafts- und Ballhauses im sächsischen Hoyerswerda gefordert. Das Gebäude, in dem der Erfinder des Computers, Konrad Zuse (1910 – 1995), seine Abiturprüfung ablegte, müsse der Nachwelt erhalten bleiben, betonte Geschäftsführer Jörg Maas. Eine Verschiebung der Arbeiten sei nicht zu verantworten. Das Haus wäre dann nicht mehr zu retten.

Der Stadtrat wird morgen auf einer außerordentlichen Sitzung über das Schicksal des Gebäudes entscheiden. Auch wenn es kein Klassiker, sondern nur ein Neoklassiker ist, nämlich 1880 erbaut, täte die Stadt gut daran, das Ballhaus und damit eine andere Bildungstradition als die in Hoyerswerda heute übliche zu retten. Rund 5,3 Millionen Mark sind für die Sanierung veranschlagt. Baubeginn sollte ursprünglich Oktober 1999 sein.

Und noch eine Nachricht zu einer Stadt mit schlechtem Ruf: In Guben hatte gestern die Aufführung eines jüdischen Theaterstücks aus den 20er-Jahren Premiere. Das Inszenierungsteam um den Berliner Theaterregisseur Peter Krüger will mit dem Stück „Der Dibbuk“ produktives Leben in die alten jüdischen Tuchfabriken von Guben zurückbringen und ein Zeichen gegen die rechte Gewalt setzen. Die meisten Darsteller sind Gubener Jugendliche.