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Schüsse gegen journalistische Tiefflieger

Einen Tag nach dem Unfall bei Eutin mit elf Toten und sieben Verletzten ist der umstrittene Hubschrauber-Einsatz von Medien in den Mittelpunkt gerückt. In Kiel bekräftigte der schleswig-holsteinische Innenminister Klaus Buß (SPD) seine Kritik an einer „rücksichtslosen“ Berichterstattung mit Nahaufnahmen aus tief fliegenden Hubschraubern. Verkehrsminister Bernd Rohwer (SPD) forderte ein „Platzverbot“ für Presse-Hubschrauber an Unfallorten. In einem Brief an Bundesverkehrsminister Reinhard Klimmt (SPD) setzte sich Rohwer für eine Ermächtigung der Polizei ein, durch einen Signalschuss ein Flugverbot im Umkreis von drei Meilen zu verhängen.

Auch die Deutsche Presse-Agentur hatte Hubschrauber-Bilder angeboten. dpa-Bildchef Hans-Peter Hill sagte dazu, dies sei bei vergleichbaren Ereignissen üblich. Der Hubschrauber habe die Mindesthöhe eingehalten und sei der Unglücksstelle nicht nahe gekommen. Die Aufnahmen seien aus großem Abstand mit langer Brennweite entstanden. Es seien nur Bilder verbreitet worden, die ethisch zu vertreten waren. lno

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