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Ev. Kirche will in Kneipen missionieren

■ Zeit der Sparhaushalte ist vorerst vorbei

Um das Geld muss sich die Bremische Evangelische Kirche (BEK) erstmal keine Sorgen machen: Der Haushalt 1999 ist ausgeglichen. „Der Zukunft können wir gelassen entgegen sehen“, meint Schatzmeister Jürgen Albrecht, nachdem in den vergangen fünf Jahren rund 25 Prozent der Mittel eingespart werden mussten.

Sorgenfrei lebt die BEK trotzdem nicht: Auch wenn das Geld stimmt – die Gläubigen fehlen. „Die Kirchenmitgliedschaft nimmt kontinuierlich ab“, erklärt BEK-Schriftführer Louis-Ferdinand von Zobeltitz: 3.300 Austritte im vergangen Jahr. Auch die Wiedereintritte werden seltener. Was bleibt, ist zwar erstmal eine stabile Zahl der Gottesdienstbesucher und ein hoher Altersdurchschnitt. „Perspektivisch muss uns das in Unruhe versetzten“.

Deswegen will die kleinste Landeskirche Deutschlands jetzt in die Mission gehen: Das meint nicht: Hinaus in die Welt und bekehren, sondern „in Augenhöhe“ mit den Atheisten vor Ort sprechen. Die Botschaft ist also: Gehet hin – aber in die „Kneipen, Nachbarschaften, wo auch immer Gesellschaft ist“, fordert Zobeltitz: „Wir müssen raus aus unseren Glaubensburgen“ und das Tabuthema Glauben wieder ins Gespräch bringen.

Wie das funktionieren kann, sollen die rund 200 Mitglieder bis Samstag auf dem Kirchentag debattieren. „Erstmal geht es um eine Bewusstseinsänderung in den Kirchen“, meint Zobeltitz. Denn im „nachchristlichen Zeitalter“ sei der Glaube heute alles andere als selbstverständlich. pipe

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