: bilderbuch: volker kriegel malt olaf, dem elch, traurige Augen
Olaf, der Elch, hängt nur noch schlapp zu Hause herum. Er hat keine Lust auf Autofahrer erschrecken, und sein Lieblingsessen, Pilze mit Heidelbeeren, schmeckt ihm auch nicht mehr. Das ist die Frühjahrsmüdigkeit. Doch dann gewinnt er bei einem Preisaussschreiben einen fliegenden Teppich. Der Teppich funktioniert nicht so richtig, aber von nun an träumt Olaf nur noch einen einzigen Traum: Er will fliegen.– Fliegen?– Fliegen.– Wie soll das denn gehen?Ganz einfach. Ein paar Flügel anschnallen, Anlauf nehmen am Hang und die Geweihschaufeln schön flach in den Wind legen. Und dann eben fliegen. Klappt auch, aber nicht so richtig: „Leider gelang es Olaf nur sehr selten, weiter als etwa zehn bis zwölf Meter zu fliegen. Häufig stürzte er und zog sich schmerzhafte Verstauchungen zu.“ (Unsere Abbildung) Irgendwann fliegt er dann doch, total weit sogar. Aber das hat niemand gesehn, und als er seinen Freuden davon erzählt, glaubt ihm keiner. – Armer Olaf (Seufz). Gut, dass es Volker Kriegel gibt, seinen Zeichner, der sich zu seinem im vergangenen Jahr erschienenen Bilderbuch „Olaf, der Elch“ jetzt die Fortsetzung „Olaf hebt ab“ (Haffmans Verlag, 45 Seiten, 24,90 DM) ausgedacht hat. Wenn Olaf traurig ist, dann malt Volker Kriegel ihm mit eineinhalb kleinen Strichen so traurige Augen, dass man sofort auf Olafs Seite ist. Und wenn ihm die Welt, die eh nur aus ein bisschen Rasen (draußen) oder einer Deckenlampe (drinnen) besteht, zu gemein ist, dann lässt er sie einfach ganz verschwinden. Alles weiß, ein leeres Blatt Papier. Das ist der Himmel. – Ist der nicht blau?– Nö.– Und was fliegt da?– Olaf, natürlich. men
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen