: Mehr Neonazis, weniger kriminell
MAGDEBURG/HAMBURG dpa ■ Sachsen-Anhalt und Hamburg haben gestern ihre Verfassungsschutzberichte für 1999 vorgestellt. In beiden Ländern sank die Zahl der rechtsgerichteten Straftaten, es gibt aber mehr gewaltbereite Neonazis. In Sachsen-Anhalt gehören rund 700 Rechte zur Szene, wobei vor allem von Skinheads ein erhebliches Gewaltpotential darstellen, so Innenminister Püchel gestern in Magdeburg. Im Land sank die Zahl rechter Straftaten im Vergleich zum Vorjahr insgesamt von 1.045 auf 929. Auch die Gewalttaten gingen von 90 auf 83 Delikte zurück. In Hamburg wurden 228 Straftaten registriert. Gegenüber 1998 entspricht dies einem Rückgang von 14 Prozent. 200 Neonazis zählt die Hamburger Szene. Im Bundesvergleich liegt Sachsen-Anhalt bei den rechtsextremistisch motivierten Straftaten laut Püchel nach wie vor „auf hohem, besorgniserregendem Niveau“. Zunehmend sei auch der Organisationsgrad der Skinheads. Kameradschaften wie die „Sektion Sachsen-Anhalt“ und „Blood & Honour“ hätten sich weiter etabliert. Viele haben sehr junge Mitglieder. Drei Viertel der Tatverdächtigen seien jünger als 21.
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