Bleibt Fujimori stur?

Nach unbestätigten Meldungen soll die für Sonntag geplante Stichwahl in Peru doch noch verschoben werden

LIMA dpa/afp ■ Die für den kommenden Sonntag geplante Stichwahl um das peruanische Präsidentenamt ist nach unbestätigten Berichten aus Oppositionskreisen auf den 11. Juni verlegt worden. Dies habe der Generalsekretär der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), Cesar Gaviria, vertraulich unter Berufung auf das US-Außenministerium mitgeteilt, hieß es am Mittwochabend in der Hauptstadt Lima. Weder die Regierung in Lima noch das Außenministerium in Washington bestätigten die Angaben.

Der Oppositionskandidat Alejandro Toledo bekräftige bei einer Wahlveranstaltung in der Stadt Huaraz, er werde am Sonntag nicht gegen Amtsinhaber Alberto Fujimori antreten. Die OAS hatte vor Wochenfrist die Verschiebung der zweiten Runde gefordert, da noch „grundlegende Änderungen“ bei der Organisation der Stichwahl vorgenommen werden müssten. Falls Unregelmäßigkeiten und Unzulänglichkeiten im zweiten Wahlgang anhielten, könne die OAS die gesamte Wahl nicht als gültig anerkennen. Auch die USA hatten sich den Forderungen der OAS angeschlossen. Die EU-Beobachtermission forderte außerdem von der Regierung in Lima Maßnahmen zur Garantie der Glaubwürdigkeit der Stichwahl.

Herausforderer Toledo hatte beim ersten Wahlgang am 9. April 40,24 Prozent der Stimmen erhalten. Für Amtsinhaber Alberto Fujimori stimmten insgesamt 49,87 Prozent der Wahlberechtigten. Toledo warf Fujimori daraufhin massiven Wahlbetrug vor. Für die zweite Runde wurden Toledo Chancen auf den Sieg eingeräumt. Der 54-jährige Wirtschaftsexperte begründete seinen Rückzug jedoch damit, dass nur bei einer Verschiebung ein „gerechter und transparenter“ Wahlgang möglich sei.