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Ein Platz für Mielke

Die Gedenkstätte der Sozialisten ist eine geschlossene Gesellschaft. Mielke kommt auf den Friedhof daneben

Für den am Wochenende gestorbenen ehemaligen Stasi-Chef Erich Mielke gibt es keinen Platz in der „Gedenkstätte der Sozialisten“ auf dem Friedhof in Friedrichsfelde Ost. In der Gedenkstätte wird es keine Beerdigungen mehr geben, sagte Bezirksbürgermeister Wolfram Friedersdorff (PDS) gestern. Der Letzte, der in der unter Denkmalschutz stehenden Gedenkstätte beigesetzt wurde, war im Jahr 1988 das Politbüromitglied Werner Felfe.

Die 1949 bis 1951 errichtete „Gedenkstätte der Sozialisten“ erinnert an führende Repräsentanten der deutschen Arbeiterbewegung. In der Mitte der fast kreisförmigen Anlage ragt ein Porphyrstein mit der Inschrift „Die Toten mahnen uns“ empor. Um diesen Stein herum liegen die Gräber von Karl Liebknecht, Rosa Luxemburg und Franz Mehring. Mit Gedenktafeln werden ermordete Antifaschisten, darunter der Kommunist Ernst Thälmann und der Sozialdemokrat Rudolf Breitscheid, symbolisch geehrt. Später fanden dort auch hohe SED-Funktionäre wie Wilhelm Pieck und Walter Ulbricht ihre letzte Ruhestätte. In den 80er-Jahren wurden an der Mauer die Urnen von verstorbenen Mitgliedern der DDR-Staats- und Parteiführung beigesetzt.

Der Friedhof Friedrichsfelde war 1881 als Armenfriedhof eröffnet worden. Später fanden dort zahlreiche Führer und Prominente der Arbeiterbewegung ihre letzte Ruhestätte. Der erste führende Sozialist, der dort beigesetzt wurde, war im August 1900 Wilhelm Liebknecht. Auch die der Arbeiterbewegung verbundenen Künstler Käthe Kollwitz, Ludwig Renn und der Astronom Archenhold wurden dort beerdigt. Die Gedenkstätte nimmt nur einen kleinen Teil des riesigen Gräberfeldes ein. Mielke wird wahrscheinlich am 10. Juni auf dem Friedhof in Friedrichsfelde beigesetzt. ADN

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