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Prostituierte laden zum „Kult-Hur Festival 2000“

Zum internationalen Hurentag fordern die Veranstalterinnen ein Gesetz, das Prostituierte mit anderen Dienstleistern gleichstellt

„Sex-Arbeiterinnen“ aus aller Welt kommen in dieser Woche nach Berlin. Vom 1. bis 5. Juni treffen sich zum „Kult-Hur Festival 2000“ Prostituierte von allen fünf Kontinenten, wie die Veranstalter gestern ankündigten.

Mit dem Festival erinnern die Huren an den 2. Juni 1975 in Frankreich. Damals besetzten Prostituierte in mehreren Städten – ausgehend von Lyon – Kirchen, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Zur Erinnerung daran ist dieser Tag zum „Internationaler Hurentag“ erklärt worden.

Auch 25 Jahre nach den Ereignissen in Frankreich hätten sich die Arbeits- und Lebensbedingungen von Prostituierten „nicht nennenswert“ verändert. Notwendig sei eine Gesetzgebung, die Huren anderen Arbeitnehmern rechtlich gleichstelle und damit „Gewalt und Willkür“ ihnen gegenüber den Boden entziehe, fordern die Veranstalterinnen.

Eröffnet wird das Festival am Donnerstag mit einem Empfang in der Emmaus-Kirche in Kreuzberg. Auf dem Programm in der Tempelhofer Ufa-Fabrik stehen bis Sonntag neben Kostümball, Modenschauen und Workshops auch Diskussionen über die berufliche Anerkennung von Prostitution. Zum Frauenfrühschoppen unter dem Titel „Prostituierte sind die besseren Feministinnen“ sind unter anderen die Theologin Uta Ranke-Heinemann und die Frauenrechtlerin Alice Schwarzer eingeladen. Unter dem Motto „Caravan of Love = Money“ soll es am Samstag eine Demonstration durch die Hauptstadt geben und damit „Sichtbarkeit in der Stadt“ gezeigt werden. Organisiert wird das Festival von elf Projekten, darunter Nutten & Nüttchen und Hydra e. V., Olga, highlights und querstrich v. sub/way. ADN

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