: biografie
Burgtheaterdirektor und Skandalkünstler
Claus Peymann, vor knapp 63 Jahren in Bremen geboren, begann seine Theaterlaufbahn mit ersten Inszenierungen an der Studiobühne Hamburg. Von 1966 bis 1969 arbeitete er als Oberspielleiter am Frankfurter Theater am Turm (TAT), 1971 war er an der Gründung der Berliner Schaubühne beteiligt. Drei Jahre später übernahm der damals 37-Jährige in Stuttgart erstmals die Leitung eines etablierten Staatstheaters. Weil er zu einer Spende für die zahnärztliche Behandlung von Baader-Meinhof-Häftlingen aufgerufen hatte, wurde sein Vertrag 1979 nicht verlängert. Peymann wechselte zunächst nach Bochum. 1986 ging er als Burgtheaterdirektor nach Wien, wo er mit umstrittenen Reformen und Interviews einen Skandal nach dem anderen auslöste. Höhepunkt der Auseinandersetzungen war die Uraufführung von Thomas Bernhards Stück „Heldenplatz“. Im vergangenen Jahr übernahm Peymann die Leitung des Berliner Ensembles, das nach einer Umbaupause am 8. Januar 2000 wieder eröffnet wurde. Einen Schwerpunkt seiner Theaterarbeit legte Peymann immer auf Uraufführungen zeitgenössischer Autoren, darunter Herbert Achternbusch, Gerlind Reinshagen, Thomas Brasch, Heiner Müller, Botho Strauß, Peter Handke, Peter Turrini, Elfriede Jelinek, Thomas Bernhard und George Tabori.
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