piwik no script img

Zu den Urnen

■ Gewerkschaften rufen zur Urabstimmung

Hamburg steht ein tarifpolitisch heißer Sommer ins Haus. Nach der Entscheidung der Großen Tarifkommissionen von ÖTV und DAG, den Schlichterspruch von 1,8 Prozent mehr Lohn abzulehnen, rüsten beide Gewerkschaften und die Gewerkschaft der Polizei auch in Hamburg zur Urabstimmung, am 7. und 8. Juni in den „ jeweiligen Dienststellen“. Für die Bereiche, wo eine Urabstimmung nicht direkt möglich ist, hat die ÖTV im DGB-Haus ein zentrales Abstimmungslokal eingerichtet.

Obwohl die Hamburger ÖTV für die Annahme des Schlichterspruchs war, mobilisiert sie nun auch für einen Streik. „Wir stehen geschlossen hinter der Entscheidung unserer Großen Tarifkommission“, so Hamburgs ÖTV-Bezirkschef Wolfang Rose, „und gehen davon aus, dass wir die erforderliche Mehrheit für die Einleitung von Arbeitskampfmaßnahmen bekommen.“

Auch im Tarifkonflikt in der Gebäudereinigungsbranche bläst die „IG Bau Agrar Umwelt“ zu Urabstimmung und Streik. Sie will den Abbau von zehn Urlaubstagen und die Streichung von Weihnachts- und Urlaubsgeld abwehren. 250 Putzfrauen hatten sich bereits am Mittwoch im UKE an einer Kundgebung beteiligt.

Auch im Hamburger Einzelhandel gärt es weiter: Die Gewerkschaften HBV und DAG mahnen an, dass es noch immer keinen Tarifvertrag zur „Expo-Spätöffnung“ an Sonnabenden gibt. Auch das Tarifangebot von zwei Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von zwei Jahren ist den Gewerkschaften zu wenig. Die gemeinsame Tarifkommission von DAG und HBV will am 13. Juni über einen Arbeitskampf entscheiden. kva

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen