: Hochtief-Beschwerde abgewiesen
Walter Bau kann mit der Sanierung des Olympiastadions beginnen, wenn der Konkurrent Hochtief nicht gegen die Abweisung seiner Beschwerde durch die Vergabekammer klagt. Die Bauarbeiten sollten am 20. Mai beginnen
Die Sanierung des Berliner Olympiastadions kann möglicherweise jetzt doch früher als angenommen beginnen. Die Bauverwaltung bestätigte, dass die Vergabekammer die Beschwerde der Firma Hochtief gegen das Vergabeverfahren zur Sanierung des Stadions abgewiesen hat. Für Hochtief erklärte deren Sprecherin Stephanie Richter, die Entscheidung liege noch nicht schriftlich vor. Darum wolle sich die Firma zu weiteren Schritten zunächst nicht äußern.
Hochtief hat jetzt zwei Wochen Zeit, Einspruch gegen den Beschluss einzulegen. Sonst sei der Entscheid rechtskräftig, erklärte der Leiter des Planungsstabes in der Wirtschaftsverwaltung, Wolfgang Hummel, einem Radiosender. Zwar habe es bei der Vergabe Fehler gegeben, doch die Beschwerde sei nicht fristgemäß eingereicht worden.
Die Sprecherin der Bauverwaltung Petra Reetz sagte, ihr Haus sei froh über die Entscheidung und hoffe jetzt auf einen baldigen Beginn der Arbeiten. Ursprünglich sollten die Sanierungsarbeiten nach dem letzten Hertha-Spiel in der Saison am 20. Mai beginnen. Durch den Einspruch von Hochtief drohte aber eine mehrwöchige Verzögerung. Falls das Unternehmen jetzt vor Gericht ziehen sollte, ist diese Gefahr noch nicht gebannt. Der Konzern sah sich bei der Vergabe des lukrativen Auftrages benachteiligt. Auf politischer Seite hingegen gilt das Problem als gelöst, denn das Abgeordnetenhaus wird voraussichtlich bei der nächsten Sitzung am 8. Juni den Verträgen mit dem Investor Walter Bau zustimmen.
Die Sanierungskosten sollen 473 Millionen Mark betragen. Davon zahlt das Land Berlin 283 Millionen Mark und der Bund 100 Millionen Mark; der Investor muss lediglich 90 Millionen Mark beisteuern. Mit der Sanierung soll sichergestellt werden, dass das Stadion für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 zur Verfügung steht. DPA
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen